S, 2 SWS (Di 10 - 12), LG 4, D02
Michael Giesecke
Themen:
In seinem Rückblick auf ’20 Jahre Kommunikationswissenschaft’ stellte Manfred Rühl 2003 fest: „In der Forschung dominiert nach wie vor die empirische Projektforschung, während ein Interesse an kommunikationswissenschaftlicher Grundlagenforschung erst zögernd belebt wird. Bemühungen um eine Allgemeine Kommunikationswissenschaft [General Communications] sind dagegen unbekannt, auch in Amerika. Ihr Fehlen hat zur Folge, daß zahllose Ergebnisse aus empirischen Forschungsprojekten in alle Richtungen davonfluten. Sie können nicht zu kommunikationswissenschaftlichen Erkenntnissen werden, weil ihnen der innere Zusammenhalt fehlt.“ Als Konsequenz fordert er eine „Theorie einer Allgemeinen Kommunikationswissenschaft“ (ebd.)
Eine solche, soziologische und psychologische Spezialtheorien hinter sich lassende eigenständige Modellierung ist auch deshalb sinnvoll, weil in den Natur- und Technikwissenschaften, z.B. in der Medizin und Biochemie oder Informatik, zunehmend mehr Phänomene als Kommunikation und Signalverarbeitung modelliert werden. Viele theoretische Impulse kommen aus Bereichen jenseits der Sozialwissenschaften.
Das Seminar wird sich mit den Modellen aus der Informatik, der Biologie, Ökologie, Systemtheorie, der Soziologie und weiterer beschäftigen und sie daraufhin befragen, was sie zu einer Axiomatik einer allgemeinen und vergleichenden Kommunikationswissenschaft beitragen können.
Leistungsanforderungen:
Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung (Protokoll) einer Sitzung plus begleitende Hausarbeit (6 LP) bzw. selbständige Hausarbeit (9 LP), Durcharbeiten des Skripts.
Literatur zur Lehrveranstaltung:
Es wird ein Reader zur Verfügung gestellt: http://www.michael-giesecke.de/giesecke/dokumente/269/Skript_Komlehre_SS_09.pdf
Vgl. auch: www.kommunikative-welt.de /Theorie