Fliesstext Dialogische Gruppengespräche als Übergangsobjekt

 

 
Nachdem viele Hoffnung, die sich an die Einführung elektronischer Rechner und technischer Netze knüpften, wie Seifenblasen zerplatzt sind, kommt die Vision des Dialogs gerade recht. Der Dialog gilt gegenwärtig als eine "der Erfolg versprechendsten Methoden eine erstarrte, verkrustete Gesellschaft und deren Institutionen wieder in Bewegung zu bringen" (Heiner Benking/Farah Lenser). Er empfiehlt sich als Übergangsobjekt auf dem Weg in eine unbekannte, aber jedenfalls riskante Zukunft. Wie die Übergangsobjekte in den Ablösephasen der kindlichen Entwicklung, so sollten auch kulturelle Übergangsobjekte einerseits bekannt und bewährt sein, zugleich aber sollten sie auch Wege in die Zukunft weisen und dorthin mitgenommen werden können. Wir kennen die Gruppengespräche und viele Elemente des Dialogs aus unserem Alltag, wir wissen, dass die Gespräche von Angesicht zu Angesicht auch für die Zukunft so wichtig wie die natürlichen Ressourcen bleiben werden. Und wir erkennen im langfristigen Entwicklungsgang unserer Kultur eine Logik, zumindest die Tendenz einer wachsenden Bedeutung rückkopplungsintensiver multimedialer Kommunikationsformen. Das dialogische Gespräch erfüllt alle im Augenblick absehbaren Voraussetzungen für ein zentrales Kommunikationsmedium der zukünftigen Informationskultur.