Die spezifischen Merkmale und Anforderungen der Informationsgesellschaft, vor allem: Multimedialität, Parallelverarbeitung, globale Vernetzung, Interaktivität, dürften sich durch ein einziges Informations- und Kommunikationskonzept schwerlich beschreiben lassen. Hier wie in anderen Erkenntnisbereichen werden wir uns an das Nebeneinander sich teilweise widersprechender Modelle gewöhnen müssen. Drei Informationskonzepte sind dafür besonders geeignet:
- Information als Eigenschaft von Materie und als Resultat der Natur- und Kulturgeschichte: ontologischer Informationsbegriff. Der Vielfalt der Materie, die sich nacheinander und zugleich herausbildet, entspricht die Vielfalt an Informationstypen.
- Information als Ergebnis der Wahrnehmung und/oder Darstellung eines Objekts/Mediums durch ein Subjekt/Informationssystem: epistemologischer Informationsbegriff. Jede Erkenntnis transformiert Informationen von einem Medium in ein anderes.
- Information als Eigenschaft von Strukturen und Systemen: Strukturalistischer Informationsbegriff.
Methodische Anlage:
Entsprechend verwende ich auch drei Kommunikationskonzepte (Kommunikation 3 D):
- Kommunikation als Spiegelung zwischen unterschiedlichen Klassen/Typen von Informationsmedien oder -systemen.
- Kommunikation als kooperative Informationsverarbeitung/-transformation.
- Kommunikation als Vernetzung artgleicher und artverschiedener Kommunikatoren.
Erst die Nutzung aller drei Modelle gibt eine zureichende Beschreibung kommunikativer Phänomene.
Parameter |
epistemologisch- |
topologisch- |
ontologisch- |
Kommunikator |
Prozessor | Relais | Spiegel, Reflektor |
Medium |
Speicher | Kanal | Katalysator |
Kommunikation |
Parallelverarbeitung von Informationen | rückgekoppelte Vernetzung | Widerspiegelung |
Information |
Gegenstand und Ergebnis von Transformationen | Zustand von Netzwerken, Relationen |
Merkmal von Materie/Medien |
Informationsverarbeitung | Transformation | Relationieren (einseitig) | Pacing, Spiegeln |