Allgemeines Ablaufschema
 
1 Voraussetzung
Materialproduktion (gemeinsames Handeln/Erzählen) und
Abweichung von den Normalformerwartungen der Beteiligten (Wiederholung von Szenen/Interaktionskrisen/Veränderung der Umwelt etc.)
2a Wahrnehmung der abgelaufenen Prozesse, Systemstrukturen, System-Umweltbeziehungen: Personen teilen ihre affektiven und kognitiven Beobachtungen mit (Blitzlicht); Kommentare, Feed- back, Standpunkt- und Perspektiventausch zwischen den Beteiligten.
2b Bewerten
2c Ziel ist die gemeinsame Selbstbeschreibung
3 Selbstreflexion von 1 und 2 und Strukturvergleich: Systematische Rekonstruktion der verschiedenen Dimensionen des Geschehens, Feststellen von Strukturähnlichkeiten (Spiegelungen, Inszenierungen) zwischen den Phasen.
4 Einigung auf ein (verbessertes) Selbstbild, (andere) Interaktionsnormen, Ablauferwartungen, Maximen für den Umgang mit Krisen, Visionen; Prüfung der veränderten Identitätsbeschreibung (Ökocheck)
5 Gemeinsames Handeln nach dem neuen Programm/Identitätskonzept
Natürlich muß das Ablaufschema sozialer Selbstreflexion für die verschiedenen Zwecke und Systemtypen jeweils präzisiert werden. Eine Spezialisierung ist beispielsweise die Normalform von Selbstthematisierungen und von Inszenierungen in Supervisionen und ähnlichen Arbeitsgruppen. Sie werden ausführlich im Kap. 6.2 in Giesecke/Rappe-Giesecke 'Supervision als Medium kommunikativer Sozialforschung' beschrieben. Eine andere Spezifizierung bietet das Modell der T-Gruppen.