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Geschichte und andere Prozesse - Einführung |
Kulturgeschichtliche Phänomene lassen sich aufgrund ihrer
Komplexität mehrfach beschreiben. Eine Beschreibungsperspektive ist dabei
immer eine Zeitvorstellung. Diese kann unterschiedlich sein: vorher/nachher;
Kalenderzeit, Jahreszeiten, Uhrzeit ... Der Bezug auf die Zeitachse ermöglicht
den Vergleich unterschiedlicher Prozessmodelle. Jeder Versuch, diese Prozessvorstellungen unter Oberbegriffe zu ordnen, schafft Hierarchien, gibt Anweisungen, welche Typen bei empirischen Untersuchungen zu bevorzugen sind. Ich gehe davon aus, dass für die verschiedenen Untersuchungsziele unterschiedliche Hierarchien sinnvoll sind - und dass deshalb möglichst wenige Rangordnungen festgelegt werden sollten. Oder anders: Die Beziehung zwischen den verschiedenen Prozesstypen soll flexibel bleiben. Dies kann durch einen modularen Theorieaufbau gelingen. Ich unterscheide in diesem Sinne zwischen verschiedenen Prozesstheorien: Solche über Kommunikation, Information, Geschichte, Kultur, Ökologie u. a. |
Je nach den Untersuchungszielen lassen sich diese Theorien miteinander kombinieren und liefern dann komplexe Heuristiken. Es ist klar, dass aus kommunikationstheoretischer Sicht die Vorstellung über die drei grundlegenden Dimensionen kommunikativer Prozesse immer zu berücksichtigen ist. |
Der Vorzug dieses Ansatzes liegt darin, bislang miteinander irgendwie verquickte Prozessvorstellungen erst einmal zu isolieren, um sie dann nach Prinzipien wieder zusammenzuführen. Ob die Unterscheidungen und ihre Zuordnung zu den Phänomenen 'Kultur', 'Kommunikation', 'Ökologie' usf. im Einzelfall fruchtbar ist, muss sich zeigen. |