Kommunikative und andere Prozesse
   
Die Kommunikationswissenschaft geht von den Informations- und Kommunikationssystemen aus und untersucht deren Funktionsweise (Dynamik) und Beziehungen. Dabei werden die drei Parameter des Kommunikationsmodells zugrunde gelegt und entsprechend drei Hauptprozesstypen auseinandergehalten:
parallele und sequentielle Informationsverarbeitung
Vernetzung von Kommunikatoren, Systembildung und –auflösung
Spiegelung zwischen Medien, Koevolution.

Diese Prozesse lassen sich weiter differenzieren. Wollen wir kulturelle, geschichtliche, ökologische, soziale oder andere Prozesse aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht untersuchen, so kombinieren wir das kommunikationstheoretische Prozessmodell (Kommunikation 3D) mit den Prozessvorstellungen von Kultur und/oder Geschichte, Ökologie usw. Es entstehen in jedem Fall komplexe integrative Modelle mit mehreren Parametern. Dies drückt sich schon sprachlich aus: Kulturgeschichte, Geschichte kultureller Kommunikation, Ökologische Kommunikationsgeschichte. Die zusammengesetzten Bezeichnungen machen darauf aufmerksam, dass mehrere Prozesstypen in ihrem Zusammenwirken betrachtet werden sollen. Dabei können synchrone (interdisziplinäre) oder diachrone Perspektiven im Vordergrund stehen. Die 'reine' Kommunikation ist eine wissenschaftliche Idealisierung. Bei jeder empirischen Untersuchung arbeiten wir mit Theoriekombinationen, untersuchen bspw. 'soziale' Kommunikation und kombinieren dann Vorstellungen über soziale Prozesse mit den drei kommunikativen Prozesstypen. Die Ergebnisse lassen sich als Matrix darstellen.

Die wichtigsten Bausteine, die in hier kombiniert werden, sind im u. g. Schema als 'Prozesstheorien und -typen' aufgeführt.


 

www.kommunikative-welt.de Geschichte ©Michael Giesecke