Schema Segmentäre und stratifikatorische Differenzierung der sprachlichen Verhältnisse
   
Schriftsprache als Entwicklungsfaktor

 
Aus dem - natürlich sehr vereinfachenden - Schaubild wird die
Zersplitterung der sprachlichen Verhältnisse der Feudalzeit deutlich. Die Vielzahl kommunikativer Aufgaben jener Zeit wurde mit einer Vielzahl spezieller, in ihren Funktionen bornierten, aber damit auch für die jeweiligen Kommunikationspartner überschaubaren und einfach handhabbaren Werkzeugen bewältigt wurde. Die einzelnen Teilsysteme sind teilweise miteinander verknüpft, insgesamt sind sie aber nicht zu einem geschlossenen Gesamtsystem integriert. Es gibt kein Kommunikationsmittel, welches, vergleichbar der gegenwärtigen Umgangs- oder Standardschriftsprache, in allen Kommunikationsbereichen die Verständigung ausreichend sichern könnte. Es sind ganz andere kommunikative Schwierigkeiten und Widersprüche zu bewältigen, als sie unter heutigen Verhältnissen zu erwarten sind, kurz, die Komplexitätsstruktur der sprachlichen Verhältnisse und damit auch die sprachliche Kompetenz der Kommunikationsteilnehmer unterscheidet sich grundsätzlich von derjenigen unserer gegenwärtigen Kommunikationsgemeinschaft.

 

 

 

www.kommunikative-welt.de Geschichte ©Michael Giesecke