Das Papier für den Ukiyo-e-Holzschnitts
 

 

Aus: Hempel, Rose (Hrsg.): Meisterwerke des japanischen Farbholzschnitts. Die Sammlung Otto Riese. München / New York 1997, S.20.

  Für den Holzschnitt bot die Papierproduktion des Landes verschiedene Qualitäten des handgeschöpften Japan-Papiers (washi) an. Am besten geeingnet war das Papier, das aus dem bast des Papiermaulbeernbaums (kôzo, bot. Broussonetia papyrifere) gewonnen wurde, das es fest und saugfähig war und somit für den Druck als auch für die Kolorierung bei den frühen Drucken verwendet werden konnte. Bei den früheren Einblattdrucken benutzte man auch minogami-Papier aus der Provinz Mino, mit Bögen von etwa 33 x 46 cm. In der Breite passten ein ôban oder drei hoso-ban nebeneinander. Für Großformate – daiôban oder kakemono-e – musste der Bogen horizontal genutzt und am unteren Ende angesetzt werden.
Mit dem Beginn des Vielfarbendruckes wählte man das äußerst kostbare Dokumenten-Papier (hôsho) oder aber die Sorte masa. Beide waren besonders weich und saugfähig und für die komplizierten Druckvorgänge am besten geeignet. Die hôsho-Papiere, die in der Provinz Iyo hergestellt wurden, hatten das Format von etwa 58 x 44 cm. Sie waren in vier Blätter des chûban-Formats teilbar, die Harunobu und Korûsai in ihrer Frühzeit benutzen ließen. Hôsho-Papier wurde in der Folge nur noch für den Druck von surimono verwendet.


Ukiyo-e-Holzschnitt

 

 

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