Wenn man davon ausgeht, dass die Einwohnerzahl in Nürnberg in der Reformationszeit
bei etwa 47.000 gelegen hat, dann bedeutet der zweimalige Druck von 'Zetteln'
mit der Aufforderung zur Fronarbeit in einer Auflage von 7.000 Exemplaren,
dass man tatsächlich jeden Haushalt mehr als einmal abdeckte - was eine
Vorstellung von dem hohen Alphabetisierungsgrad in den Reichsstädten des
16. Jahrhunderts vermitteln mag.
Die Verwendung des Druckmediums vergrößerte die Effizienz der städtischen
und kirchlichen Verwaltungen, weil eine Vielzahl von Schreibern eingespart
und der Informationsfluss beschleunigt werden konnte. Um die komplizierter
werdenden Gemeinwesen unter der Beteiligung möglichst vieler Bürger verwalten
zu können, wurde der Buchdruck bald unersetzlich. |