Durch die fotographische Technik profitierten in ihren
Anfängen vor allem die Wissenschaften. Schon vor der perspektivischen Erweiterung
durch Mikroskop und Teleskop und allgemeinen technischen Perfektionierung
der Aufnahmen bestoch Fotographie durch realistische Kredibilität, sie verprach
zuverlässliche Wahrheitstreue. Dies ist das älteste Foto eines medizinischen
Falls, aufgenommen 1844 von den schottischen Fotopionieren Hill und Adamson:
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Abb: Eine Frau mit Kropf. National Gallery of Scotland,
Aufnahme 1844 |
Von früh an dokumentierte die Fotographie Probleme der
medizinischen wie auch physikalischen Wissenschaft. 1898, drei Jahre nach
Entdeckung der Röntgenstrahlen, entstand dieses Foto in einem britischen
Militärlazarett in Ägypten. Ein Patient wird geröntgt, noch ohne besondere
Sicherheitsvorkehrungen: |
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Abb: Probleme der Wissenschaft - dokumentiert in
der Fotographie |
Durch Fotographie wurde es zum erstem mal möglich, flüchtige,
gefährliche und einmalige Ereignisse für Nichtanwesende foto-realistisch
festzuhalten. Als ein hervorstechender Beispiel diene wieder einmal das
millitäriche Millieu. Eine gewisse Selbstbezogenheit der Fotographen wie
auch der Fotographie als Kunst erfolgte, ähnlich wie bei anderen Visualisierungsmedien,
ebenfalls schon ziemlich früh. Ein Selbstporträt eines amerikanischen Fotographen
aus 1839 neben Echtaufnahmen im Stil der heutigen Action-Fotographie. |
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Abb: Das optische Geschäft mit dem Tod
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Die Hardware reichte zu der Zeit noch kaum für effektiven
Feldeinsatz. Die Action-Aufnahmen waren nötigerweise mit hohem Risiko und
physichen Aufwand verbunden. Trotzdem kam es zu typischen Überbrückungen
der technischen Unzulänglichkeit: |
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Abb: Pressefotograph während der Revolutionsjahre
1918/19 (Foto aus dem Katalog ‚Weimarer Republik') |
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