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Schreibhaltungen: Richtiges und falsches Schreiben (J. Fugger) |
Aus: Wolfgang Fugger: Ein nutzlich vnd wolgegrundt / Formular, Mancherley schöner schriefften Nürnberg (Val. Geyßler) 1553 [HAB 279 Quodl. 4° (1)] |
Es werden nit alle Schriefften / mit einerley art oder abgesengter federn geschrieben / auch wird die federn nit einnerley weyß in die finger gefasset / dann wie vorgemelt / so hastu dreyerley art / (ein gerade ebne/vund zweyerley abgesengter / ) federn/das du aber dessen bericht werdest/ will ich dir bey yeder Schriefft in sunderheit antzaygen / welcher art der federn / du dich gebrauchen / vnnd dieselb zwischen die finger fassen solt/ derhalben hab acht auff die linien der federn/das du derselben namen in gedechtnuß fassest/dann es dir (im zierlichem Schreyben zulernen/) wol zumercken / von nöten sein wirt. Welcher wol vnd behend schreyben will lernen / ist not zuwissen / wie er die federn fasse/ halten / vnd die selb regieren / auch wie er sich mit aufflegung des arms / vnd strecküg der finger / halten soll / Dann warlich / welcher schwerlich mit dem leyb auff dem arm ligt / also / das der arm sampt der handt / hart auf dem tisch (oder der tafel) auf ligt/ vnnd die federn zwischen den fingern zwicket / auch mit dem angesicht gar nahet auf dem pappyr leit / wirt keinen behenden vn guten schreyber geben / Dann er über zwen oder drey Buchstaben nit machen kann / so muß er den arm vnd die hand rucken / darzu ligt er im selbst im liecht / solche vngeschickte vnd vnschreyberische fassung der federn / sampt aufflegung des arms / sihestu ein Frempel hie zugegen auffgerissen/ bey der linien A. B. ist die tafel oder der tisch zuuerstehn. |