Der serielle Buchdeckel als Darstellungsmedium des Textinhalts bei der Gattung "gôkan"
 

Die Gattung "gôkan 合巻 (zusammengebundene Bände)" entwickelte sich von der vorläufigen Bildliteratur (kibyôshi, gelber Buchdeckel) als Folge der Verlängerung und -komplizierung des erzählten Plotzs und der Beschreibung. Dabei nahmen viele Autoren wie Ryûtei Tanehiko die literalischen sowie graphischen Motiven aus den Theaterstücken.

 

Mit dem Aufkommen der Gattung gôkan zusammenfallend tauchte eine Werbe- bzw. Verkaufsstrategie auf dem Buchdeckel auf. So benutzte man die zwei oder mehreren Buchdeckel als das 'eine' Darstellungsmedium des Romaninhalts. Bei der Visualisierung des Textinhalts nahm der Produzent die zeitgenössisichen und modischen Schauspieler als Visualisierung der Protagonisten des Romans.

 

Bsp:

Ryûtei Tanehiko 柳亭種彦: Kantô Koroku mukashi butai 関東小六昔舞台. Edo (Nishimuraya Yohachi 西村屋与八 / Nishimiya Shinroku 西宮新六) 1828/29.

 

Dieser Roman war die Verarbeitung des illustrierten Theaterbuchs "Kantô Koroku imayô sugata 関東小六今様姿". Das Theaterstück wurde zum ersten Mal 1698 in Kyôto aufgeführt.

Auf dem Buchdeckel werden die Protagonisten des Romans in die Gestalt der modischen Schauspielern aus der Zeit des Tanehiko dargestellt.

Vergleich zum Ausgabe von 1835

 

 

Links: das erste Heft vom Teil 1. (1828)

Rechts: das zweite Heft vom Teil 1. (1828)

 

 

Links: das erste Heft vom Teil 2. (1829)

Rechts: das zweite Heft vom Teil 2. (1829)

 

 

Links: das erste Heft vom Teil 3. (1829)

Rechts: das zweite Heft vom Teil 3. (1829)

Bilder aus: Satô, Satoru: Ryûtei Tanehiko gôkan shû. Tôkyô 1995.

 

 

www.kommunikative-welt.de Geschichte ©Michael Giesecke