Zusammenfassung Funktionen des Kontrakts in der kommunikativen Sozialforschung
   
Der Kontrakt ist das Ergebnis eines Aushandlungsprozesses zwischen Forscherteam, Auftraggeber und den Personen und/oder Organisationen, die untersucht werden sollen.
Der Kontrakt ist fast immer ein Kompromiss. Flexibilität und Kreativität sind
wichtiger als Paragraphenreiterei.
Einzelne Bestimmungen der anfänglichen Vereinbarung lassen sich im Fortgang einvernehmlich verändern.
Die Grundlage des Kontrakts ist wechselseitiges Vertrauen. Die Möglichkeiten von juristischen Sanktionen sind, abgesehen von den Aspekten, die den Datenschutz betreffen, in den meisten Forschungsprojekten gering. Die Schriftform ist keineswegs für alle Aspekte die ultima ratio.
Jeder Kontrakt weckt Hoffnungen und Befürchtungen. Diese zu klären ist selbst schon ein wichtiger Effekt der Kontraktformulierung.
 
Wichtige Funktionen des Kontrakts sind
 
Klärung der eigenen Rollen und der gegenseitigen Erwartungen
Formulieren von Rechten und Pflichten der beteiligten Gruppen
Schriftliche Vereinbarungen über alle Fragen, die den Datenschutz betreffen
Formulieren von Meilensteinen (Zeitplanung, Termine) und anvisierten Ergebnissen einschließlich der wichtigsten Kriterien für ihre Überprüfung (operationalisierte Ziele)
Festlegen der notwendigen Rahmenbedingungen, Klärung und Sicherstellung der erforderlichen materiellen (finanziellen, technischen, qualifikationischen) Ressourcen
 
Kennzeichnen eines guten Kontraktes sind
 
Hohes Engagement und starke Unterstützung der Datenerhebung, -auswertung und -rückkopplung
Termine werden eingehalten
Ängste und Befürchtungen konnten angesprochen werden. Risiken und Erfolgskriterien sind bekannt
  
Formen des Kontraktes
 
Regelrechter Dreiecksvertrag mit Ergänzungen für die Organisationsstruktur der beteiligten Teams/ Organisationen
Vereinbarungen in Form von (gegengezeichneten) Briefen  
Memos/Protokolle von gemeinsamen Sitzungen der Parteien  
 

 

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