![]() |
Annahmen über den Gesprächsablauf (Konversationsanalyse) |
![]() |
Wenn einer spricht, hört der andere zu (und umgekehrt)! |
![]() |
Sprechen und Zuhören wechseln einander ab, d. h. auch Sprecher (Zuhörer) wechseln ab. |
![]() |
Das Sprechen des einen wirkt als Reiz für den anderen. Die Verkettung der Redebeiträge läßt sich nach dem Reiz - Reaktion - Verstärkung (Bestätigung oder Widerspruch oder 'neuer' Reiz) - Muster verstehen. |
![]() |
Widersprüche, Korrekturen, falsche Bedeutungszuschreibungen etc. werden manifestiert (wenn sie auffallen). |
Krisen tauchen auf, wenn die Schematisierung der Interaktion mißlingt: |
![]() |
gleichzeitiges Sprechen |
![]() |
gleichzeitiges Zuhören - Schweigen |
Das vorgestellte Modell ist auch das Programm der Sprecher/Hörer im Alltag. Es ist eine Selbstsimplifikation, denn: |
![]() |
Sprecher sind zugleich auch Hörer, die sich selbst kontrollieren |
![]() |
Hörer drücken ihr Verstehen aus und liefern damit "Beiträge" - Rezeptionssignale |
![]() |
Die Rezeptionssignale, also das Verhalten während des Erlebens, dienen der Prozeßsteuerung. Es wird aber i.d.R. nicht thematisiert und deshalb nicht als 'turn' behandelt. |
![]() |
Explizite Selbstthematisierungen (Selbstreflexion) führen zu neuen Gesprächsthemen. |
Hier treffen wir also wieder auf das "Manifestierungsgebot" von A. Schütz: Mangelnde Reziprozität, nicht nur, was den Inhalt der Rede, sondern auch, was die formale Organisation des Gesprächs, den Sprecherwechsel, angeht, soll unmittelbar manifestiert werden! Genau diese Manifestation von Bedeutungszuschreibungen ermöglicht es auch dem wissenschaftlichen Betrachter, die Gespräche im Sinne der Beteiligten zu strukturieren und zu verstehen. |