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Hufschmiederzählung
(Gabi) |
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Pfadfinder-Erzählung |
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Kodierung der Erzählung von Petra aus dem Hufschmied-Korpus |
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Die erste Erzählung handelt von einem Hufbeschlag,
bei der eine Schulklasse zuschauen durfte. Später sollten die Schüler
eine Erzählung über den Besuch in der Schmiede verfassen. |
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Erzählung einer Schülerin [Gabi] an eine Freundin
über den Schulbesuch in einer Schmiede: |
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1 |
„Du,
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8 |
2 |
am Samstag haben wir mit
der Klasse |
3b |
3 |
eine Schmiede besucht. |
3a |
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War eigentlich wirklich
interessant! |
6b |
5 |
Zuerst hat der Schmied
einiges erklärt über Werkzeuge und verschiedene Hufeisen.
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5a |
6 |
Das Pferd verhielt sich
so ruhig, |
5a |
7 |
als ob es einen Hufbeschlag
jeden Tag mitmachen müsse. |
4c |
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Als der Schmied das abgestorbene
Horn abschlug, |
5a |
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hat es ganz schön
gestunken. |
4b |
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Ebenfalls auch beim Aufpassen
des Eisens durch das Wegbrennen des Horns. |
4b |
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Dann wurden die Nägel
eingeschlagen. |
5a |
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Das kann man sich eigentlich
gar nicht vorstellen, |
4c |
13 |
dass das dem Tier nicht
wehtut. |
5b |
14 |
Mit der Zeit wurde uns
kalt, |
4b/ 5b |
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und wir fingen an zu albern. |
4a/ 5a |
16 |
Als das Pferd beschlagen
wir, hat der Schmied uns noch ein paar alte Eisen geschenkt.“
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5a |
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Kodierung der Pfadfinder-Erzählung aus
dem Korpus von Labov und Waletzky |
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Erzählmodell von Labov/Waletzky |
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Die zweite Erzählung entstammt einer Untersuchung
zum Erzählen von William Labov und Joshua Waletzky (Mündliche
Versionen persönlicher Erfahrung. In: Ihwe, Jens (Hrsg.): Literaturwissenschaft
und Linguistik. Eine Auswahl Texte zur Theorie der Literaturwissenschaft.
Frankfurt a.M. : Athenaeum Fischer Taschenbuch Verl., 1972-1973. Band 2,
S. 88. Die beiden Autoren haben für die Untersuchung 600 Personen im
Alter von
10 bis 72 Jahren interviewt. Alle Versuchspersonen, die über keinen
qualifizierten Schulabschluss verfügten, sollten über eine lebensbedrohliche
Situation ihres Lebens erzählen. Auslöser für die Erzählung
war die Frage: „Waren Sie einmal in einer Situation, wo Sie in ernster
Gefahr waren, getötet zu werden?“ Die hier wieder gegebene Erzählung
handelt von einem Pfadfinder, der beinahe ertrunken wäre. |
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1 |
Ja, ich war
bei den Pfadfindern zu der Zeit. |
3c |
2 |
Wir schwammen gerade die
50 Yards, Wettkampf |
3c |
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wir waren am Pier eingeteilt |
3a |
4 |
und so schwammen wir die
50 Yards. |
4a/ 5a |
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Es waren etwa 8 oder 9
von uns, wissen Sie, die runter-
schwammen, und wieder zurückkamen.
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5a |
6 |
Und als ich das dritte
Mal runterschwamm, |
4a |
7 |
bekam ich einen Krampf
und |
4b |
8 |
begann zu schreien: „Hilfe!“, |
4a |
9 |
aber keiner glaubte mir,
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5b |
10 |
wissen Sie. |
8 |
11 |
Sie meinten, ich versuchte
nur aufzuholen, |
5c |
12 |
denn ich schwamm weiter
oder wurde langsamer. |
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13 |
So schwammen alle einfach
weiter. |
4a |
14 |
Sie ließen mich zurück. |
5a |
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Und so ging ich runter.
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4a |
16 |
Der Gruppenführer
war da oben. |
3a/ 3b? |
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Er beobachtete mich, |
5a |
18 |
aber er beachtete mich
auch nicht weiter. |
5b/ 5c |
19 |
Und ohne irgendeinen Grund
war da einer, |
6a |
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der eben in dieser Minute
dazugekommen war ... |
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21 |
Er sprang rüber und
packte mich. |
5a |
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