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Triangulation in der qualitativen Sozialforschung |
Unter Triangulation wird im allgemeinen Sprachgebrauch der Sozialwissenschaften
die Verknüpfung verschiedener qualitativer und quantitativer Methoden im
Forschungsprozess verstanden. Im Gegensatz dazu bezeichnte Triangulation in der kommunikativen Sozialforschung die Konfrontation des untersuchten Systems mit
den von ihm produzierten Daten. Ein ähnliches Konzept stellt die in der qualitativen
Sozialforschung bekannte „kommunikative Validierung“ dar. Unter dem Begriff „kommunikative Validierung“ wird Ende der 1970er Jahre ein Verfahren eingeführt, dass im Gegensatz zur kollektiven Validierung innerhalb der Froschergemeinde dazu dienen soll, die im Forschungsprozess erzeugten Daten gemeinsam mit den Erforschten zu validieren.(1) Dies bedeutet, dass die nach der Auswertung der erhobenen Daten an die Beforschten rückgekoppelt werden, um gemeinsam die Gültigkeit der Ergebnisse zu überprüfen. Im Gegensatz zur kommunikativen Sozialforschung ist dies für Jürgen Klüver und später Thomas Heinze und Friedrich Thiemann allerdings nur notwendig, wenn die Interpretationen der erhobenen Daten die Funktion haben soll, mit den Befragten eine gemeinsame Praxis herzustellen.(2) Die Validität einer Interpretation gilt erst dann als gesichert, wenn Einigung bzw. Übereinstimmung zwischen Forschern und Erforschten hergestellt hinsichtlich der Forschungsergebnisse ist. Allerdings sollen sich die Forscher nicht an die Zustimmung binden, da sie sich ansonsten auch an die Mythen oder Ideologien der Erforschten binden würde.(3) Zu dieser Absicherung der Rekonstruktion subjektiver Bedeutungen nimmt der Forscher mit den Erforschten einen Dialog mit ihnen auf, um dort Argumente zur Relevanz der Ergebnisse zu erhalten.(4) |
(1) Vgl. Klüver, J., Kommunikative Validierung – einige vorbereitende Bemerkungen zum Projekt
Lebensweltanalyse von Fernstudenten’, in: Heinze, Th. (Hrsg.), Theoretische und methodologischeÜberlegungen zum Typus hermeneutisch-lebensgeschichtlicher Forschung. Werkstattbericht
Fernuniversität Hagen 1979, S. 69-84 sowie Heinze, Th./Thiemann, F., Kommunikative Validierung
und das Problem der Geltungsbegrüdung. Bemerkungen zum Beitrag von E. Terhart, in: Zeitschrift für
Päagogik, 28 (1982), S. 635-642. (2) Vgl. Heinze/Thiemann, S. 636. (3) Ebd. (4) Vgl. Mayring, Philipp, Einfürung in die qualitative Sozialforschung. Eine Anleitung zum qualitativen Denken, Müchen: Psychologie Verlags Union 1990. |