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Die Konstitutionsphase als Datenerhebung – Gestaltung des Erstkontakts |
Quelle: Bittermann,
Brigitte/Nilgens-Masuch, Marion, Organisationsdiagnose im Wohlfahrtsverband
F., Vorstandsbereich Soziales und Ökumene, Studienarbeit EVFH Hannover,
Postgradualer Studiengang ‚Supervision’. Ltg. Prof. Dr. Kornelia
Rappe-Giesecke, 2002. |
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Das folgende Beispiel
zeigt, dass auch schon die Phase der Kontaktaufnahme mit dem untersuchten
System als Datenerhebung behandelt werden kann. Im Rahmen einer Studienarbeit
sollte das Forscherteam eine Organisationsdiagnose in einem Wohlfahrtsverband
stellen und schlug dazu u.a. als Methode die Durchführung eines Workshops
vor. Ansprechpartner in der ersten Phase war der Bereichsvorstand des
Verbandes Herr T., der bereits selbst vor einiger Zeit Organisationsentwicklungsmaßnahmen
durchgeführt hat. „In dieser Phase der ersten Kontaktaufnahme auf unterschiedlichsten Ebenen erhalten wir erstaunlich viele Informationen über die Einrichtung in Bezug auf unsere Fragestellung: |
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Wir nehmen eine Diskrepanz
wahr zwischen der zunächst sehr freundlichen Einladung in die Einrichtung
und einem zunehmenden Zögern bei fortschreitender Arbeit. |
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Die Schwierigkeit, Herrn T. zu erreichen,
und die komplizierte Terminabsprache mit den Fachbereichsleitern weisen
uns auf eine hohe Arbeitsbelastung hin. |
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Die Reserviertheit gegenüber
der Methode Workshop signalisiert uns, dass diese Art des Zusammenkommens
der mittleren Führungsebene ungewohnt ist und unterschiedliche starke
Zurückhaltung und auch Ängste auslöst. |
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Wir nehmen einen Unterschied wahr in der Haltung der älteren und der jüngeren Fachbereichsleiter gegenüber unserem Diagnoseanliegen. |
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Der Informationsfluss zwischen den unterschiedlichen Hierarchieebenen scheint schwierig. |
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Die von Herrn T. selbst durchgeführte
Organisationsentwicklungsmaßnahme scheint so etwas wie eine „heilige
Kuh“ zu sein, die eigentlich nicht auf den Prüfstand, sondern
von uns abgesegnet werden soll, weshalb wir uns streckenweise eher als
Eindringlinge und Störenfriede denn als Gesprächspartner.“ |
Beispiele zur Organisationsdiagnose in einem Wohlfahrtsverband |