Die Normalform von Wahrnehmungsübungen nach dem Konzept des Neuro-Linguistischen Programmierens

Christina Knebel
Sabine Oppermann

Das Neurolinguistische Programmieren geht davon aus, daß sich die internen psychischen Prozesse Erinnern und Konstruieren sowie das Repräsentationssystem, in dem diese Prozesse ablaufen in bestimmten Augenbewegungen ausdrücken, man umgekehrt an den Augenbewegungen eines Menschen erkennen kann, was dieser gerade intern 'tut'. Ziel dieser Arbeit ist, herauszufinden ob es einen Zusammenhang zwischen den Augenbewegungsmustern und Mundbewegungen gibt, damit letztlich ob die internen Prozesse mit bestimmten Mundbewegungsmustern korrelieren.

Gibt es eine Verbindung zwischen Augen- und Mundbewegungen?

Um die in Mikroanalyse I aufgestellte Hypothese, daß Augen- und Mundbewegungen miteinander in Verbindung stehen, zu bestätigen, fanden wir in der 2. Phase der Makroanalyse zwei weitere Beispiele. Die visuell erinnerte (Ve) Augenbewegung korreliert mit der Mundbewegung Nr. 4. Die auditiv erinnerte Augenbewegung mit Mund Nr. 6. Die Versuchsperson Anna erinnert sich visuell an die Haustür und meistens wird dabei der Mund Nr. 4 eingenommen. Wenn die Versuchsperson sich auditiv an das Klingelgeräusch erinnert, nimmt sie häufig Mund Nr. 6 ein.

In der Situation 1 fanden wir fünf Belege, die bestätigen, daß es eine Beziehung zwischen Augen- und Mundbewegungen gibt. Bei der Augenstellung Ak trat der Mund Nr. 7auf. Bei Vk/e (Blick gerade nach oben) wurde häufig Mund Nr. 4 und Nr. 7 eingenommen. Der defokussierte Blicke wurde des öfteren mit Mundstellung Nr. 1 in Beziehung gesetzt. In unseren Beispielen kann man demnach sagen, daß eine bestimmte Augenstellung häufig mit einer bestimmten Mundstellung korreliert. Auch in der Situation 2 können wir diesen Zusammenhang belegen. 

Das Augenbewegungsmodell nach Bandler und Grinder sollte unserer Meinung nach durch das Augenschließen ergänzt werden. Desweiteren fielen uns aber noch zwei weiere Blickrichtungen auf, die dem Modell hinzugefügt werden sollten. Dieses war einmal die Blickrichtung gerade nach oben, das von uns als Vk/e - visuell konstruiert / erinnert sowie als inneres Fühlen bezeichnet wurde. Zum anderen ist das die Interaktion mit dem Gegenüber, das durch die Blickrichtung gesteuert wird. Außerdem fanden wir heraus, daß der Mund ebenfalls Hinweise darüber liefert, daß Informationen innerlich verarbeitet werden, bzw. daß die Mundbewegung den inneren Suchvorgang, der durch die Augenbewegung deutlich wird, unterstützt.