Auf welcher Ebene emergiert Kommunikation/liegt der Objektbereich der Kommunikationswissenschaft/soll der Kommunikationsbegriff verortet werden?

   
(Dabei ist das Prinzip der Konzeptökonomie zu berücksichtigen!)
Die Vorschläge traditioneller Disziplinen:
Kommunikation als

Handeln/Wahrnehmen/Verhalten von Akteuren (Handlungs-, Wahrnehmungs- und Verhaltenstheorien in vielen Wissenschaften)
Differenzierung: symbolisches Handeln/Wahrnehmen von Symbolen/Zeichen (Sprachwissenschaft, Semiotik) ; Reflexionstheorien (Wahrnehmung von Handlungen und Wahrnehmungen (von xy)/Erwarten von Handlungen/ Erwartungen)

Beziehungherstellen/Relationieren von Akteuren: Kooperation, Interaktion
Differenzierung: symbolische Interaktion, kooperative Informationsverarbeitung, Gruppendynamik

Herstellung von gemeinsamen Wissen ( gimainan: Schütz, Wissenssoziologie), Idealisierungen/Normen/Sinn (von Durkheim bis Luhmann)
Informationsverarbeitung im Sinne der mathematischen InformatikVermindern von Ungewißheit/von Rauschen
Transformation und Reproduktion von Informationen in unterschiedlichen Medien (Medientheorie)
Systembildung (Systemtheorie und Kybernetik)Differenzierung: selbstreferentielle/autopoietische Systeme, Ökosysteme.
Für Menschen und soziale Akteure als Untersuchungszelle sind Psychologie, Soziologie und einige andere Disziplinen zuständig.
Die Frage lautet, ob es eine eigenständige Untersuchungszelle der Kommunikationswissenschaft gefunden/formuliert werden kann?

   
Vorschlag hier:
Kommunikation als Bildung

selbstreferentieller (zur latenten Selbstbeschreibung verpflichtet und zur Selbstreflexion fähig)
informationsverarbeitender
ökologischer (Kommunikatoren, Medien, Informationen) Systeme.

   
Außerdem Verknüpfung der etablierten Ansätze (Kommunikation als soziales Handeln/Informationsverarbeitung, als Vernetzung von Akteuren und als Spiegelung von Informationen in unterschiedlichen materiellen Medien) als Faktoren im triadischen Kommunikationsmodell.

 


 

www.kommunikative-welt.de Theorie ©Michael Giesecke