Vergleich von Beratung und Unterricht (M. Schmiel)

 

(Nach: ‘Das Beraten. Ein Beitrag zur Beratung im Handwerk’ von Prof. Dr. Martin Schmiel, Köln 1972 (= Berufsbildung im Handwerk - Reihe A, herausgegeben von Prof. Dr. Martin Schmiel, Forschungsinstitut im DHI, Heft 33)
 
Beratung Unterricht
Berater Lehrer
Um Beratung Nachsuchender (zumeist Einzelner) Schüler (zumeist größere Personenzahl)
Inanspruchnahme freiwillig Inanspruchnahme erst nach Erfüllen der Schulpflicht freiwillig
Subjekterfüllte, spannungsgeladene, individuell ausgeformte Problemsituation Sachgerichtete Lernsituation
Beratungsproblem, aktuell, individuelle Lösungsbedingungen Lehrplan (Curriculum), systematisch aufgebaut, über einen längeren Zeitraum geplant
Selbstbestimmung des Beratungsinteressenten durch das selbstgegebene Beratungsproblem und durch Entscheidungsfreiheit Fremdbestimmung durch Lehrplan
Ziel: Lösung des aktuellen Problems entsprechend den speziellen Bedingungen. Keine primäre Bildungs- und Erziehungsabsicht Ziel: Planmäßige Förderung der Schüler beim Erlernen von Fertigkeiten, Kenntnissen, Fähigkeiten, Einstellungen im Rahmen einer umfassenden Bildungs- und Erziehungsaufgabe
Kein Führungsverhältnis Führungsverhältnis durch Bildungsgefälle
Kontaktform: In der Regel Einzelgespräch Kontaktform: In der Regel Gespräch eines einzelnen (Lehrer, Schüler) mit der Lerngruppe
Relativ freie Ablaufform Stundenplan
Generationsunterschied zwischen den Partnern selten Generationsunterschied zwischen Lehrern und Schülern häufig vorhanden
Wegfall der Erziehungsmittel Einsatz von Erziehungsmitteln (Lob, Tadel, Kritik, Strafe usw.)
Entscheidungsfreiheit des Beratenen Keine vergleichbare Entscheidungsfreiheit beim Schüler




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