Frank Hartmann: Tertium datur
 

(Vgl. Hartmann, Frank, Mediologie. Ansätze einer Medientheorie der Kulturwissenschaften, Wien 2003, S. 136-139)

 

Ausgehend von der mathematischen Kommunikationstheorie von Claude Shannon formuliert Hartmann seine Kritik an binären Schematisierungs- und Sichtweisen. Elementarer Bestandteil von Kommunikation ist der mathematischen Kommunikationstheorie zu Folge das Rauschen (noise). Dieses erhöht einerseits die Unsicherheit des Gelingens von Kommunikation, erhöht gleichzeitig aber auch den Informationswert des empfangenen Signals. „Der Empfänger erkennt das Signal unter anderem, weil es sich als Informationsmuster von dem des anderen unterscheiden lässt.“ Daher würde eine Übertragung ohne Rauschen nicht funktionieren. Daraus folgt, dass Kommunikation als technisches Ereignis nicht zwischen zwei Polen (Sender, Empfänger), sondern zwischen drei Polen (Sender, Medium und Empfänger) stattfindet.  „Kommunikation ist ihr gemeinsamer Kampf oder ihr gemeinsames Beziehungsspiel gegen, mit und um ein Drittes: Sie distanziert die Bedingung des von der klassischen Logik ausgeschlossenen (tertium non datur). Damit muss,“ so Hartmann weiter, „jede Beschreibung von Kommunikation mit der Linearität klassischer Konzepte brechen und in den Bereich topologischen Denkens vordringen.“ (S. 138)

 

 

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