![]() |
Elektromagnetische Wellen und Biophotonen als universelle
Kommunikationsmedien zwischen Pflanzen, Tieren und Menschen
|
|
Die neuzeitlichen Industrienationen haben einen sehr engen
soziologisierenden, sprach- und bewußtseinsfixierten Kommunikationsbegriff
ausgeprägt. Als Paradigma stand und steht weitgehend noch das zwischenmenschliche
Gespräch mithilfe der Lautsprache vor Augen. Diese Orientierung hat
lange Zeit eine ernsthafte wissenschaftliche Untersuchung der Pflanze-Tier
und vor allem der Pflanze-Mensch Kommunikation behindert. Es liegt auf der
Hand, daß in diesen Bereichen andere Medien genutzt werden als jene,
die spezifisch für die zwischenmenschliche Kommunikation sind. Ebenso
sicher wird man andere Formen von Sensoren und Effektoren in dieser Kommunikation
zwischen den grundverschiedenen Lebewesen erwarten müssen, als sie
in den Gesprächen zwischen den Menschen üblich sind. Welche Medien
und Sensoren bieten sich für solche gattungsübergreifenden, letztlich
ökologischen Kommunikationsformen an? Zwei Antworten sollen hier exemplarisch skizziert werden. Nach dem 2. Weltkrieg unternahmen Forscher verschiedener Disziplinen Experimente mit Medien in extremen Frequenzbereichen. Extrem heißt, daß diese Wellen vom menschlichen Bewußtsein nicht direkt registriert werden können. Konsequenterweise mußten spezielle technische Instrumente entwickelt werden, um die Medien für den Mensch erfahrbar zu machen. Grundvoraussetzung für die Experimente war die Entwicklung von Geräten, die elektromagnetische Wellen von Pflanzen und Menschen aufzeichnen können. An verschiedenen Ecken der Welt begannen einzelne Wissenschaftler die Möglichkeit, daß solche Wellen ein Kommunikationsmedium zwischen Mensch und Pflanze sein können, zu überprüfen. Im Grundsatz war ihr Versuchsaufbau immer ähnlich. Es ging darum, festzustellen, ob Mensch und Pflanze oder Pflanze und Pflanze sich wechselseitig über die von ihnen ausgesandten Wellen beeinflussen können. Dagney Kerner und Imre Kerner schildern die Grundannahme von Joey Sanchez, der sich schon in den 70er Jahren mit solchen Versuchen beschäftigt hat, in ihrem Buch 'Der Ruf der Rose. Was Pflanzen fühlen und wie sie miteinander kommunizieren' Köln 1992 (S. 25/26) folgendermaßen: "Jedes Lebewesen, egal ob Einzeller oder Elefant, Blume oder Baum, sendet elektromagnetische Signale aus. Man kann sogar sagen, daß ohne diese Signale kein Leben existiert. Das bedeutet, daß Menschen und Pflanzen ständig elektromagnetische Signale senden und auch empfangen können. Sie müssen sich das so vorstellen wie ein Radiogerät. Auch auf das Radio wirken ständig etliche Sender ein, aber ob sie eine bestimmte Radiostation hören, hängt davon ab, ob ihr Radio eingeschaltet ist und ob sie ihr Radio auf die Wellenlänge des Senders abgestimmt haben. Da wo Menschen und Pflanzen auf verschiedenen Wellenlängen senden, verstehen wir die Pflanzen nicht ohne weiteres. Wir sind nicht, oder vielleicht besser, nicht mehr aufeinander abgestimmt. Wenn wir Menschen denken, entstehen im Gehirn elektrische Ströme, die man seit vielen Jahren mißt. Dies ist reine Energie, wenn sie wollen, und ich frage mich, wo geht diese Energie hin, sie geht doch nicht verloren!" Für den Menschen kann nur das zu einem Kommunikationsmedium werden, was er aufgrund seiner Sinne wahrnehmen kann, die schwachen elektromagnetischen Ströme, die von Pflanzen ausgehen, kann er offenbar nicht hören, schmecken, sehen, riechen, nicht einmal ertasten. Aber vermutlich wird er doch irgendwie von ihnen beeinflußt. Jedenfalls man kann diese Wellen durch geeignete technische Geräte sichtbar machen. Vielleicht gibt es ja auch Sinne, die in der Selbstbeschreibung des Menschen in der neuzeitlichen Kultur nicht berücksichtigt werden, die solche schwachen Spannungen tatsächlich erspüren lassen. Dann würden die Geräte das verstärken, was auch im natürlichen menschlichen Körper Resonanz findet. Sanchez jedenfalls hat Elektroden an verschiedene Pflanzen angeschlossen, die sich ständig ändernden elektromagnetischen Signale aufgezeichnet und dann diese Signale in einem Computer nach von ihm eingegebenen Zuordnungen zwischen Spannungen und englischen Worten und syntaktische Verknüpfungen kodiert. Es entstehen dann Sätze wie: "Kreuze über den Frieden hinaus, in dem beinhaltenden Luftlicht, viele werden besitzen, in Zufriedenheit lebend, für Wasser." Als Sanchez einmal die Elektroden in den Mund nahm, erschien als Reaktion der Pflanze der Satz 'Mensch schmeckt gut'. Es ist wenig wahrscheinlich, daß der Code des Verständigungsmediums zwischen Mensch und Dieffenbachie ausgerechnet das Standardamerikanisch ist. Wieso sollte ein Code, der auf das menschliche Bewußtsein angewiesen ist, auch von den Pflanzen benutzt werden, die als Lebewesen zwar viele Gemeinsamkeiten mit den Menschen haben, aber zweifellos kein Organ besitzen, welches die Struktur unseres Großhirns hat? Diese Einwände haben Sanchez und vielen anderen, die in ihren Experimenten zu schnell wieder bei der menschlichen Sprache gelandet sind, den Ruf der Spökenkiekerei eingebracht. Sie sind nicht ernst genommen worden. Trotzdem haben sich im Laufe der Zeit eine ganze Reihe von Beobachtungen über die wechselseitige Beeinflussung von Pflanzen untereinander und zwischen ihnen und Tieren und Menschen angesammelt, die es lohnen, zur Kenntnis genommen und diskutiert zu werden. Ich folge hierbei der Monographie von Kerner/Kerner. Als Vater der modernen Pflanzenkommunikation gilt Cleve Backster, der schon in den 60er Jahren den nach ihm genannten 'Effect' beschrieb.1 Sein elektronisches Verstärkungsinstrument war der Lügendetektor. Damit werden elektrische Schwankungen gemessen, die bedingt durch die Änderung der Atemfrequenz, des Blutdrucks und der Hautfeuchtigkeit auftreten. Die Idee ist, daß Menschen, die an dieses Gerät angeschlossen sind, und befragt werden, wenn sie lügen anderen Ausschläge erzeugen als in Situationen ruhigen Gewissens. Am 2. Februar 1966 schloß er einen Drachenbaum in seinem Büro an dieses Gerät an, ursprünglich um nachzuschauen, wie lange es dauert, bis das Wasser die Blätter erreicht, wenn er sie gießt. "Er erwartete auf dem Schreiber seines Lügendetektors eine Kurve, die einen kleineren elektrischen Widerstand aufzeichnet, wegen der besseren Leitfähigkeit, wenn die Pflanze frisch mit Wasser versorgt ist. Zu seiner Überraschung zeigte der Drachenbaum eine völlig andere Reaktion: Auf dem Schreiber erschien exakt die typische Kurve, die er von unzähligen Verhören kannte, wenn Menschen kurzfristig erregt sind. Hatte die Pflanze etwa Gefühle? Zeigte sie ihm, daß sie sich über das frische Wasser 'freute'?.... Backster überlegte - die heftigsten Reaktionen zeigen Menschen, wenn sie bedroht werden. Also mußte er seine Pflanze bedrohen. Es kam ihm die Idee, das Blatt anzubrennen. In dem Moment, in dem er dachte, ich will das Blatt, an dem die Elektroden angeschlossen sind, anbrennen, reagierte die Pflanze heftig, der Schreiber bewegte sich, zeichnete eine dramatische Kurve auf. Es war alles still im Haus, drei Uhr morgens, er hatte sich nicht bewegt, die Pflanze nicht angefaßt, sondern nur daran gedacht, sie zu verbrennen. Fühlte sich die Pflanze bereits durch seine Gedanken bedroht? Konnte sie diese wahrnehmen? Er ging in ein anderes Zimmer, um Streichhölzer zu holen. Als er zurückkam, hatte der Schreiber wieder eine Angst-Kurve aufgezeichnet, offensichtlich in dem Moment, in dem er sich entschlossen hatte, seine Idee umzusetzen. Er nahm ein Streichholz und begann zögernd, das Blatt anzusengen. Der Schreiber zeichnete wieder einen Ausschlag auf, diesmal schwächer. Backster mochte Pflanzen, er wollte seinem Drachenbaum nicht ernstlich 'wehtun'. Als er dann später nur noch so tat, als ob er das Blatt verbrennen wollte, reagierte die Pflanze überhaupt nicht mehr. Konnte die Pflanze etwa wirklich unterscheiden, ob er sie ernsthaft bedrohen wollte, wie am Anfang des Versuchs, als im die Idee gekommen war, das Blatt zu verbrennen, oder ob er, wie jetzt, nur so tat, als ob er sie ansengen würde? (47) Mindestens scheint man aus diesen Versuchen entnehmen zu können, daß Spannungsschwankungen bei dem Experimentator - er wird sich ja in diesen verschiedenen Situationen unterschiedlich 'erregt' haben - von der Pflanze in welcher Form auch immer bemerkt wurden. In den folgenden Jahren ersann Backster komplizierte Versuchsanordnungen, um mit Hilfe des Lügendetektors Reaktionen von Pflanzen auf Menschen nachzuweisen. Beispielsweise wurde eine von fünf Personen aufgefordert, eine Pflanze zu zerstören. Wenn dann die fünf Personen einer zweiten Pflanze 'vorgeführt' wurden, so stellte sich der typische Ausschlag nur bei der einen Person ein, die die andere Pflanze verletzt hatte. Innerhalb der Wissenschaftlergemeinschaft sorgten die Experimente zwar für Aufmerksamkeit, aber sie konnten ganz häufig von Kollegen nicht wiederholt werden. Oft zeigte der Lügendetektor keinerlei Ausschläge. Backster schloß daraus, daß bei seinen 'psychobotanischen' Experimenten eine spezifische Beziehung zwischen der Pflanze und den Menschen hergestellt werden muß. Dies würde bedeuten, daß auch in der Mensch-Pflanze Kommunikation sich die beteiligten Kommunikatoren als Elemente eine Kommunikationssystems definieren müssen. Nur wenn sie bereit sind, ihr Zusammentreffen als Kommunikation zu begreifen, dann klappt die wechselseitige Beeinflussung auch. Bei Menschen, die eine solche Beziehung für unmöglich halten, klappt es nicht. Und mit Personen, die von den Pflanzen nicht akzeptiert werden, z. B. mit einer Biochemikerin, deren Hauptaufgabe das 'Rösten' von Pflanzen ist, klappt es von Seiten der Pflanzen nicht. Sie reagieren nicht auf die Reize. Nun war Backster aber aufgefallen, daß Pflanzen nicht nur auf das Töten ihrer Artgenossen, sondern auch auf das Sterben der verschiedensten Lebewesen wie Bakterien, Amöben, Pantoffeltierchen, Hefepilze usf. reagierten. Auch um seine Wissenschaftlerkollegen zu überzeugen, begann er Versuche zu machen, in denen der Mensch als Kommunikator und Experimentator weit in den Hintergrund trat. So entsann er eine mechanische Vorrichtung, die nach dem Zufallsprinzip verschiedene Behälter von Garnelen in siedend heißes Wasser kippte. Drei neu gekaufte Philodendron 'beobachteten' das Töten der Garnelen. "Die Bedingungen des Experiments, wie z. B. Licht und Temperatur für die Pflanzen, die Temperatur des heißen Wassers usw. wurden konstant gehalten. Backster und seine Mitarbeiter waren während des gesamten Experiments nicht anwesend. Das Ergebnis des Garnelen-Philodendron-Versuchs war für Backster überzeugend: Die Pflanzen reagierten, wenn auch mit einer geringen Fehlerquote, deutlich und synchron auf den Tod der Garnelen im heißen Wasser. In seiner 1968 publizierten Studie mit dem Titel 'Nachweis des primären Wahrnehmungsvermögens bei Pflanzen' zog Backster das wissenschaftliche Fazit: 'Bei Pflanzen wurde eine bislang nicht definierte Form der primären Wahrnehmungen nachgewiesen; die Vernichtung tierischen Lebens kann als Auslöser dienen, um diese Fähigkeit zu zeigen. Der Versuch zeigt, daß Pflanzen dieses Wahrnehmungsvermögen unabhängig von jeglicher menschlichen Beteiligung einsetzen" können.2 Die Wiederholung dieses Experiments mißlang angeblich ebenfalls vielfach.3 Diejenigen, die Erfolg bei ihren Wiederholungen hatten, wie der IBM Chemiker Marcel Vogel, äußerten immer wieder, sie würden sich in die Pflanze hineinversetzen - und das würde ihnen bei unterschiedlichen Exemplaren der gleichen Art unterschiedlich gut gelingen. Vogel zog daraus den Schluß, daß diese Pflanzen ihre eigene Persönlichkeit besitzen, "einige reagierten temperamentvoll, andere langsam und zögernd." (53) "Nach Hunderten von Experimenten, an denen auch Fernsehteams, Wissenschaftler und immer wieder Kinder beteiligt waren, kam Marcel Vogel zu dem Schluß, daß besonders Wissenschaftler seine Versuche nicht wiederholen konnten, weil es ihnen aufgrund ihrer Ausbildung und wissenschaftlichen Vorgehensweise völlig fremd war, sich in die Pflanzen - als essentieller Teil Bestandteil der Versuche - hineinzufühlen." (53) Die 'gegenseitige Einfühlung (Empathie) zwischen Pflanze und Mensch' hielt er für eine unabdingbare Voraussetzung des Gelingens der Mensch-Pflanze-Kommunikation. "Die Experimentatoren müssen Teil ihres Versuchs werden".4 Der in Yoga, Meditationstechniken und verschiedenen Hypnoseverfahren geübte Vogel schaltete eine Einstimmungsphase vor den Versuch: Er stellte die Wahrnehmungsreaktionen seiner eigenen Körperorgane ruhig, versuchte sich seiner energetischen Verbindung zu der Pflanze klar zu werden. "Wenn ein Gleichgewicht zwischen ihrem bioelektrischen Potential und seinem eigenen eingetreten ist, wird die Pflanze unempfindlich gegen Lärm, Temperatur, die normalen elektrischen Felder in ihrer Umgebung und gegenüber anderen Pflanzen." (54) Sie könne sich dann auf den Menschen konzentrieren, eventuell andere Kommunikationsbeziehungen abbrechen. Ich denke, ein grundsätzlicher Irrtum dieser Forschungsrichtung ist es, die Pflanzen zu stark zu psychologisieren und ein sehr eingegrenztes Kommunikationsverständnis, nämlich jenes zwischen zwei Bewußtseinen, auf die Mensch-Pflanze-Kommunikation zu übertragen. Es dürfte auch diese psychologisierende Sprache sein, die eine Hauptursache für die Ablehnung dieser Experimente gewesen ist. Was man nachweisen kann, ist offenbar, daß Pflanzen auf Veränderungen in ihrer Umwelt, vermutlich von elektromagnetischen Feldern reagieren, und daß Menschen solche Veränderungen erzeugen können - sei es durch körperliche Aktivitäten, durch sexuelle Erregung, durch Gewaltphantasien oder ähnliches.5 Daraus zu schließen, daß auch irgendwelche Intentionen 'gespiegelt' werden, scheint mir unbegründet. Es würde ja auch in den meisten Fällen den Pflanzen keinerlei Überlebensvorteil geben. Des weiteren ist zwischen Wahrnehmung und Informationsverarbeitung einerseits und Kommunikation andererseits zu unterscheiden - was nach der Verbreitung des Axioms 'Man kann nicht nicht Kommunizieren' durch P. Watzlawick u. a. nicht ganz leicht fällt. Fest steht ja zunächst einmal nach allen Experimenten nur, daß Pflanzen wahrnehmen und reagieren - und daß andere Pflanzen ggf. diese Reaktionen auch wieder bemerken - oder eben der Mensch mithilfe seiner technischen Geräte. Wenn man den Kommunikationsvorgang an Rückkopplungsleistungen, z. B. die Bestätigung des Empfang einer Nachricht, koppelt, so liegt in den geschilderten Beispielen noch keine Kommunikation vor. Jedenfalls hat man sie nicht dokumentiert. Andererseits sind solche Wechselwirkungen wohl nicht ausgeschlossen. So, wie schon mechanische Kopplungen abgestimmte Merkmalsveränderungen bei den sich berührenden Gegenständen hervorrufen, sollten auch auf höheren Stufen der Entwicklung der Materie Spiegelungsvorgänge auftauchen. Der Brite Rupert Sheldrake ist einer der Forscher, der sich mit solchen Rückkopplungsphänomenen beschäftigt hat. In seiner Theorie Morphogenetische Felder' ist das Konzept der Resonanz, also des akustischen Widerspiegelns, eine Zentralkategorie. "Was die Kommunikation der Pflanzen anbelangt," so meint er, "daß die heute lebenden Pflanzen durch die morphische Resonanz nicht nur rund um die Erde mit anderen Pflanzen kommunizieren können, sondern ihnen steht auch die gesamte Erfahrung ihrer Art zur Verfügung, seit es sie auf der Erde gibt. In diesem Sinne ist die morphische Resonanz sowohl eine Datenbank der Natur, als auch ein umfassendes Kommunikationssystem." (Ebd. S. 111/12) Ein Beispiel für diese morphische Resonanz mag das Bambussterben sein, das in den letzten Jahren in der Presse große Beachtung fand. Der Phyllostachys Bambusoides blühte in China, wie Aufzeichnungen nachweisen, im Jahre 999 nach Christus. Seit diesen 1000 Jahren blüht er regelmäßig alle 120 Jahre. Mit geringen Unterschieden in den verschiedenen geographischen Regionen blühte er das letzte Mal in den 60er Jahren. In diesen 120 Jahren wachsen Generationen dieser Bambussorte heran und sterben, ohne je Blüten getragen zu haben. Die Frage ist natürlich, wie kann der Bambus die Jahre von der Blüte, die nicht einmal seine eigene, sondern die seiner Vorfahren war, bis zur nächsten Blüteperiode speichern? Und dann: Wie synchronisieren sich die Pflanzen bei Blüte und Samenentwicklung in den verschiedenen Ländern? Für R. Sheldrake ist das globale Dorf, das sich die Menschen in der Informationsgesellschaft gerade erst aufbauen, im Pflanzenbereich längst Realität. Es steht für ihn außer Zweifel, "daß eine Kommunikation zwischen Pflanzen, genauso wie zwischen anderen Lebewesen rund um die Erde stattfindet". (Ebd. 114) Und natürlich hält er auch Mensch - Pflanze - Kommunikation für möglich: "Wenn wir die Gedanken, die Psyche einer Pflanze, ihr seelisches Innenleben kennenlernen wollen, erhalten wir wahrscheinlich die besten Hinweise durch die psychedelischen Effekte, die manche Pflanzen auslösen, wenn Menschen sie einnehmen. Die Folgen sind unglaubliche, für Nichteingeweihte verwirrende Visionen. Was aber sind nun diese Visionen? Sind sie bloß verrückte Gedankengänge im menschlichen Gehirn, verursacht durch chemische Substanzen? Das wäre die Standardtheorie, die Chemietheorie. Oder findet doch dadurch, daß von der Pflanze hergestellte chemische Stoffe Pforten der Wahrnehmung öffnen, eine Art Kommunikation zwischen einem menschlichen Wesen und dem Reich dem Pflanze statt? Ich nehme die zeremonielle Verwendung von diesen pflanzlichen Rauschmitteln bei den Scharmanen ernst...." (S. 114) Solche Annahmen einer Seelenverwandtschaft erinnern doch sehr an die romantische Naturphilosophie, wie sie beispielsweise auch Goethe vertrat. Gott oder wer auch immer hat alle Dinge auf Erden 'beseelt'. Und diese gemeinsame Seele ermöglicht Widerspiegelungen und wechselseitige Resonanz. Manche Quantenphysiker gehen davon aus, daß alles, was einmal miteinander verbunden war, auch immer verbunden bleibt. Wenn der Kosmos dann durch einen Urknall entstanden ist, also ursprünglich alles Eins war, dann müßte auch zwischen der heute zerstreuten Materie Resonanz möglich sein. |
|
1 Vgl.
Peter Tompkins und Christopher Bird: The Secret Life of Plants. Harper
und Row Publishers, New York 1973 |