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Dialoge und triadisches Denken und Handeln |
Dialoge werden als Instrumente verstanden, die kollektive
Wissensschöpfung und die Schaffung von gemeinsamen Werten zwischen
vielen Menschen ermöglichen. Hinter allen Dialogkonzepten stecken Modellvorstellungen
über Mehrpersonenkommunikation und über menschliche Informationsverarbeitung
(Wahrnehmen/Zuhören, Denken, Handeln/Verbalisieren). Immer geht es
um die Koordination von Denken, Handeln und Fühlen zwischen mehr als
zwei Personen. Und im Gegensatz zu den klassischen Konzepten von Koordination
unabhängiger Produzenten bzw. Prozesse durch organisierte Arbeitsteilung,
wollen die Vertreter des modernen Dialogkonzepts diese Koordinaten ohne
hierarchische Steuerung erreichen. Es gibt niemanden, der sagt, welche Aufgabe
von wem, in welcher Reihenfolge mit welchen Mitteln zu erledigen sind. Es
werden nur – der Grundregel der ‘freien Assoziation’ in
der psychoanalytischen Therapie vergleichbar – einige wenige Regeln
für das Verhalten/Erleben der Teilnehmer im gemeinsamen Gespräch
genannt und ein ‘geschützter’ Raum zur Verfügung gestellt.
(Insoweit werden Dialoge unter dem Gesichtspunkt der Prozesssteuerung eher
in das Paradigma der Selbstorganisation eingeordnet. Bei Bohm, Hartkemeyer & Co lassen sich die recht diffusen Regeln letztlich gut auf die Rogerschen Prinzipien des Klientenzentrierten Gesprächs zurückführen. Die von C. Rogers vorgeschlagenen Grundhaltungen sind im Übrigen ein exzellentes Beispiel für ein triadisches Prozessmodell. (Ü-Vertiefung) Seit Adam Smith halten die Ökonomen zwei Hauptformen der Arbeitsorganisation auseinander; |
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Seit den 70er Jahren haben Ökonomen auch das Konzept der ‘Selbstorganisation’ für die Beschreibung von betrieblichen und volkswirtschaftlichen Prozessen entdeckt. Es versteht sich als Gegenmodell zur (hierarchischen) Planung von Außen/Oben. Was allerdings genau bei den selbstorganisierten (autopoietischen, synergetischen) Prozessen abläuft, ist weniger leicht zu klären. | ||||