Verhalten als triadischer Rückkopplungskreislauf (G. Bateson)
 
Das Kausalitätsdenken in der Verhaltensforschung wird durch die Opposition von ‘Reiz’ und ‘Reaktion’ bestimmt. Das Prozessmodell startet mit Reizen, auf die Reaktionen folgen. Reaktionen werden durch Hinweis auf vorangehende Reize, Reize durch Nachweis von nachfolgenden Reaktionen erklärt. Zwar hängen Reiz und Reaktion zirkulär miteinander zusammen – das eine kann es ohne das andere nicht geben – aber es gibt eine temporale Asymmetrie: zuerst der Reiz und dann die Reaktion.
Gregory Bateson schlug vor, diesen binären Schematismus durch die Einführung eines zusätzlichen Prozesstyps, der ‘Verstärkung’ zu einer Triade zu erweitern. ‘Verhalten’ entsteht erst, wenn Reaktionen bestärkt werden und nur verstärkte Reize führen zu Reaktionen.
 
Vgl. Verhalten als triadischer Parallelprozess
 

G. Bateson: Ökologie des Geistes, Frankfurt/M.

www.kommunikative-welt.de Triadisches Denken ©Michael Giesecke