Im Gegensatz zu den Ingenieurwissenschaften beschränken
sich die 'Produkte' der Geistes- und Sozialwissenschaften im Kern auf symbolische
Modelle. 'Wirkung' erlangen sie in dem Maße, in dem sie als Programme
für Menschen und Gemeinschaften handlungsleitend und orientierungsrelevant
werden. Die hier vorgelegten Modelle, Verfahren und empirischen Untersuchungsergebnisse
sollen dem Einzelnen und der Gesellschaft eine alternative Sichtweise auf
zentrale kulturelle Phänomene und dadurch auch neue Möglichkeiten
des Verhaltens eröffnen. Sie führen zu Umwelt- und Selbstbeschreibungen
(Identitätskonzepten), die größere widersprüchliche
Erfahrungen verarbeiten ('normalisieren') können. Sie verflüssigen
das binär schematisierte Denken und erlauben es, in der Kommunikation
Wertungen der verschiedenen Beiträge länger zu suspendieren, endgültige
Festlegungen und damit den Abbruch des Dialogs solange hinauszuschieben,
bis möglichst alle Ressourcen aller Teilnehmer ausgeschöpft sind.
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