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Triadisches Ballett |
im September 1922 in Stuttgart uraufgeführtes Ballett von Oskar Schlemmer (1888-1943). Zweite Aufführung 1923 am Bauhaus in Weimar, dessen Bühnenleitung er seit 1923 inne hatte. |
Der Name „Triadisches Ballett“ steht für das Programm, da „die Drei eine eminent wichtige beherrschende Zahl ist, bei der das monomane Ich und der dualistische Gegensatz überwunden sind und das kollektive beginnt.“:1 Es handelt sich um einen dreigliedrigen Tanz, der aus drei Tanzfolgen bestand, die sich thematisch von Scherz zu Ernst steigerten.2 Beginnend mit der „Gelben Reihe“ in „heiter-burlesker“3 Stimmung, sich fortsetzend in der „festlich-getragenen“ Stimmung“4 der „Rosa Reihe“ und schließend in der „mystisch-heorischen Sphäre“5 der „Schwarzen Reihe“ wurden zwölf Tanzszenen mit je einem, zwei oder drei Tänzern auf die Bühne gebracht. Im Ausdruck von Stimmungen durch Farben, also der Übertragung eines „inneren Sinns“ auf die Farbe als etwas äußerlich, visuell Wahrnehmbares, zeigt sich der synästhetische Anspruch des Bauhauses. Die Tänzer bewegten sich abstrakt und marionettenhaft wie eine „mathematisch anmutende Gleichung von Musik, Plastik, Malerei und Tanz“.6 |
1Schlemmer, Oskar (1926): Warum Ballett?, zitiert nach: Scheper, Dirk: Oskar Schlemmer – Das triadische Ballett und die Bauhausbühne. Berlin 1988. Vgl. auch Schlemmer, Oskar (1925): Mensch und Kunstfigur. In: Schlemmer, Oskar; Moholy-Nagy, Lazlo; Molnar, Farkas: Die Bühne im Bauhaus. Mainz 1965. |
2Vgl. von Maur, Katrin, Württembergischer Kunstverein Stuttgart (Hrsg.) (1977): Oskar Schlemmer. Der Maler. Der Wandgestalter. Der Plastiker. Der Zeichner. Der Graphiker. Der Bühnengestalter. Der Lehrer. Stuttgart 1977. |
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6Wesemann, Arnd: Die Bauhausbühne. In: Fiedler, Jeanine; Feierabend, Peter (Hrsg.): Bauhaus. Köln 1999. |