Ebenen des triadischen Denken

Die Einteilung der Ebenen greift auf wissenssoziologische Unterscheidungen zurück, wie sie vor allem von Alfred Schütz und Thomas Luckmann (Strukturen der Lebenswelt, Neuwied/Darmstadt 1975) unter Rückgriff auf die Phänomenologie Alfred Husserls vorgenommen haben. Als Ebene Null wird das unhinterfragte, rezeptartige Alltagswissen angenommen, daneben gibt es verschiedenen Stufen von theoretischem Wissen, welches durch Auslegung (Reflexion) bzw. durch Auslegung der Auslegung erzeugt wird. Zwischen dem unhinterfragten Alltagswissen und dem theoretischen Wissen liegt das Sonderwissen von Institutionen und Professionen.
Die Unterscheidung zwischen ‘zu erklärendem Phänomen’ und ‘emergenten Objekt’ ist relativ. In dem Maße in dem ein alltägliches Phänomen zum Bestandteil des triadischen Denkens wird, verwandelt es sich von einem Phänomen in ein Element einer Triade, also den ‘Gegenstand’ oder einen ‘Faktor’. Liegen fertige Triaden vor, können geeignete Phänomene umstandslos zu Gegenständen gemacht, d.h. gemäß des triadischen Modells kodiert werden (Triadische Modellanalyse, TDA).
Müssen die Modelle erst noch konstruiert werden, kann man von den Phänomenen ausgehen. Jeder Gegenstand lässt sich also sowohl als überkomplexes empirisches Phänomen als auch – triadisch – als Element von Modellen denken.

 

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