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Axiome des triadischen Denkens |
Triadische Modelle machen nur dort einen Sinn, wo man sich mit komplexen Phänomenen konfrontiert sieht, die man zerlegen muss um sie zu verstehen und deren Bedeutung mehr ist als die Summen ihrer Teile. |
1. | Komplexe Phänomene (Systeme, Prozesse, Räume etc.) sind das emergente Produkt des Zusammenwirkens einer Triade/dreier Faktoren: Elemente, Teilprozesse, Parameter. |
2. | Das zu erklärende Phänomen liegt auf einem anderen
Emergenzniveau/gehört einem anderen logischen Typ an als die drei Faktoren.
Die Faktoren: Elemente, Teilprozesse, Parameter sind artverschieden, liegen
aber auf einer Ebene. ‘Artverschieden’ meint in diesem Zusammenhang, dass die Faktoren sich nicht aufeinander reduzieren lassen. Sie stehen zueinander nicht im Verhältnis Element : Klasse. Die Gegensätze zwischen den Faktoren einer Ebene sind unaufhebbar, sie lassen sich nicht durch die Beseitigung eines Faktors/einer Dimension lösen. Dies würde das Ende der Triade bedeuten. |
3. | Ein triadisches Modell und echtes triadisches Denken verknüpft
also immer mindestens zwei logische Ebenen/Emergenzniveaus. Es müssen
immer mindestens vier Faktoren identifiziert werden. Drei Faktoren gehören
dem gleichen logischen Typ an, der vierte Faktor, das zu erklärende
Phänomen, einem anderen. Triadisches Denken ist Mehrebenendenken. |
4. | Die triadischen Faktoren existieren immer gleichzeitig,
die konstitutiven Prozesse laufen simultan ab, stehen untereinander in Wechselbeziehungen
bzw. in Koevolution. Triadisches Denken ist Simultanprozessdenken. |
5. | Das neue triadische Denken begnügt sich nicht mit
einem Zweischichtenmodell. Es erklärt vielmehr die Faktoren der Basistriade
wiederum als das Produkt von Triaden (Triadentrias). Prinzipiell ließe sich jeder Faktor der Triadentrias wiederum als emergentes Produkt einer Triade verstehen. Allerdings scheint es augenblicklich sinnvoll, das Prinzip nicht mehr als dreimal anzuwenden und die dreifache Anwendung auf wenige Fälle, z.B. auf disziplinenkonstituierende Modelle zu beschränken. In der Regel wird größere Komplexität durch die Addition von mehreren dreistufigen Triaden erfasst. |
6. | In jedem Faktor einer Triade spiegeln sich die anderen Faktoren und die wechselseitigen Beziehungen. (Hologramm, Spiegelkabinett, Fraktal) |