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Kausales mechanistisches Denken (D´Holbach) |
aus: Paul Thiry D´Holbach
(1723-1789): System der Natur oder von den Gesetzen der physischen und der
moralischen Welt. Berlin 1960. Systéme de la nature ou des loix du monde physique et du monde moral Paris 1770. |
“Das Universum; diese große Vereinigung alles
Existierenden, zeigt uns überall nur Materie und Bewegung: seine Gesamtheit
zeigt uns nur eine unermeßliche und ununterbrochene Kette von Ursachen
und Wirkung: einiger dieser Ursachen sind uns bekannt, weil sie unmittelbar
unsere Sinne affizieren; andere sind uns unbekannt, weil sie uns nur durch
Wirkung beeinflussen, die von ihren Erstursachen oft sehr entfernt sind. Sehr mannigfaltige und in unendlich verschiedener Weise miteinander verbundene Stoffe erhalten und vermitteln unaufhörliche unterschiedliche Bewegungen. Die verschiedenen Eigentümlichkeiten dieser Stoffe, ihrer verschiedenen Verbindungen, ihrer notwendig darauf folgenden so mannigfaltigen Wirkungsarten machen für uns das Wesen der Dinge aus; und aus diesen unterschiedlichen Wesen ergeben sich die verschiedenen Ordnungen, Stufen und Systeme, die diese Dinge einnehmen, der Gesamtsumme das ist, was wir die Natur nennen.” “Die Bewegung ist eine Kraftäußerung, durch die ein Körper seinen Platz verändert oder danach strebt, ihn zu verändern... Die Bewegung allein ist es, die Beziehungen zwischen unseren Organen und den in uns und um uns befindlichen Dinge herstellt;... Die Dinge, die Substanzen oder die mannigfaltigen Körper, deren Gesamtheit die Natur ausmacht und die selbst Wirkungen bestimmter Verbindungen oder Ursachen sind, werden ihrerseits zu Ursachen. Eine Ursache ist ein Ding, das ein anderes in Bewegung setzt oder das irgendeine Veränderung in ihm hervorruft. Die Wirkung ist die Veränderung, die einen Körper in einem anderen vermittelst der Bewegung hervorruft. Einen Gegenstand kennen heißt: ihn empfunden haben; ihn empfinden: von ihm in Bewegung gesetzt worden sein.” “Kurz gesagt, die Natur ist nur eine unermessliche Kette von Ursachen und Wirkungen, die sich unaufhörlich wechselseitig auseinander ergeben.” “Es kann in den Körpern keine Wirkung ohne Gegenwirkung geben.” (Aller Werkzeuggebrauch beruht darauf, daß die Wechselwirkung absichtsvoll minimiert wird.) |