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Dyadische, triadische und höherstufige Oszillation |
Es
ein Grundgedanke von Ökologie und Kybernetik, stabile Zustände
in Natur und Gesellschaft als das Produkt von gegenläufigen Prozessen
zu verstehen. Stabile Zustände, Systeme oder Strukturen emergieren
als Fließgleichgewicht, als Resultante von Ausgleichsvorgängen.
Systeme werden nicht dadurch erhalten, dass eine bestimmte Struktur zum
Zeitpunkt t1 auf Dauer gestellt, Veränderungen mit aller Macht verhindert
werden, sondern dadurch, dass ihre konstitutiven Prozesse miteinander
so verkoppelt werden, dass ein konstantes Resultat entsteht. |
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Bislang ist das Oszillieren zwischen genau zwei Polen und
Flussrichtungen das Paradigma, an den wir uns meistens orientieren, wenn
wir von Oszillation sprechen. Lineare Prozesse entsprechen dem Gleichstrom,
oszillierende (dyadische) dem Wechselstrom. Wenn in interaktionistischen Theorien oder in Kommunikationstrainings Standpunkt- und Perspektivenwechsel, Rollentausch gefordert wird, dann geht es meist darum, in die Rolle eines Gegenübers zu schlüpfen. Das Setting ist die Dyade. Es gibt aber keine Veranlassung nicht auch höherstufige Oszillationen anzunehmen. Das triadische Simultanprozessmodell geht von einem Oszillieren zwischen 3 Polen aus. Oszillationen, z.B. zwischen Standpunkten in Organisationen, die mehr als vier Positionen verlangen, lassen sich ebenfalls empirisch belegen. In der Geschichte der Beratungstheorie steht etwa die Psychoanalyse mit ihrem Konzept von Übertragung und Gegenübertragung für das Konzept dyadische Oszillation, systemische Ansätze und Beratungsmodelle, die neben dem Rollentausch auch die ‘outsider-Perspektive’ einführen, verlangen mindestens triadische Oszillationen. |
1 In den 3D/Knotenanimationen entspricht die Zeitachse des modellierten Systems der Dauer der flash-Animation! |