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Harmonie: (ursprünglich) das Zusammenstimmen
von Verschiedenem oder Entgegengesetztem. |
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Pythagoras wird die Entdeckung der arithmetischen Beziehungen
zwischen harmonischen Intervallen zugeschrieben. Er erzeugte durch das gleichzeitige
Zupfen von Saiten mit bestimmten ganzzahligen Längenhältnissen
harmonische Dreiklänge - Akkorde. Tonkombinationen aus Längenverhältnissen
von 1:1, 1:2, 2:3 oder 3:4 erschienen ihm als wohlklingend, andere wie z.
B. 7:11 als dissonant. Die pythagoräische Vereinigung von Mathematik
und Musik wurde von Platon aufgenommen und Grundlage des damaligen Weltbildes
der universellen Harmonien. |
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Die Harmonielehre beschreibt die Zusammensetzung
von Akkorden (Harmonien), die Regeln ihrer Verknüpfung zu Akkordfolgen
(Kadenzen) und die Eigenschaften der Tonarten, in denen sich Akkorde und
Kadenzen bewegen. Die Bildungsvorschriften für den Aufbau der verschiedenen
Mehrklänge liefert die Schwingungslehre; über deren 'Wohlklang'
entscheiden jedoch letztlich Psyche und Physiologie (eben die Empfindungs-
und Wahrnehmungsfähigkeit) des Menschen. |
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Ein Akkord entsteht beim gleichzeitigen Zusammenklingen
von mehreren, mindestens 3 Tönen (Dreiklang).
Ein Dreiklang setzt sich immer nur aus dem 1. (Grundton), dem 3.
(Terz) und dem 5. (Quinte) Ganzton einer Tonart (Tonleiter) zusammen. |
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Zu jeder Tonart (z. B. C-Dur) gehören immer
3 Hauptakkorde (Dreiklänge), die in definiertem Abstand auf den Stufen
der Tonleiter gebildet werden: |
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Tonika (T)
- der Dreiklang auf der 1. Tonleiterstufe, z. B. C-Dur (c-e-g) als Grund-
oder 1. Hauptakkord, |
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Subdominante (S)
- der Dreiklang auf der 4. Tonleiterstufe, z. B. F-Dur (f-a-c) als 2. Hauptakkord, |
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Dominante (D)
- der Dreiklang auf der 5. Tonleiterstufe, z. B. G-Dur (g-h-d) als 3. Hauptakkord. |
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Eine Akkordfolge mit mindestens allen drei
Hauptakkorden nennt man Kadenz, wenn die Tonika sowohl am Anfang als auch
am Ende auftritt. |
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Grundakkord (Tonika), z. B. A-Dur |
a-cis-e |
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Subdominante, z. B. D-Dur |
d-fis-a |
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Dominant-Septakkord, z. B. E-Dur |
e-gis-h |
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Grundakkord (Tonika), z. B. A-Dur |
a-cis-e |
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Die Tonart ist ein System von Tönen,
die auf einen Grundton bezogen sind. Entsprechend dem Quintenzirkel kann
auf jedem der 12 Töne der chromatischen Tonleiter je ein Dur- und ein
Moll-Dreiklang aufgebaut werden; es ergeben sich demnach insgesamt 24 Tonarten.
Dur (lat.: durum= hart) ist eine Tonart mit großer Terz (2
Ganztöne) Abstand vom 1. zum 3. Ton ( z. B. C-Dur mit c-e-g).
Moll (lat.: mollis=weich, sanft) ist die Tonart mit kleiner Terz
(3 Halbtöne) Abstand vom 1. zum 3. Ton (z. B. a-moll mit a-c-e).
In der klassischen Harmonielehre ist jeder Dur-Tonart eine verwandt klingende
Moll-Tonart zugeordnet, deren Grundton sich 3 Halbtonschritte tiefer befindet
(z. B. C-Dur und a-moll). Entsprechend hat jede Moll-Tonart eine parallele
Dur-Tonart (z. B. e-moll und G-Dur), deren Grundton eine kleine Terz höher
liegt. |
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Die Konsonanz (lat.: consonare=zusammentönen)
ist nach der klassischen Harmonielehre das Zusammenklingen von Tönen
mit ganzzahligem Schwingungsverhältnis und wird (deshalb) als 'Wohllaut'
empfunden: |
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Oktave (reinste Konsonanz) |
1 : 2 |
a' = 440 Hz |
a'' = 880 Hz |
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Quinte |
2 : 3 |
a' = 440 Hz |
e'' = 660 Hz |
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große Terz |
4 : 5 |
a' = 440 Hz |
cis'' = 550 Hz
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kleine Terz |
5 : 6 |
a' = 440 Hz |
c'' = 528 Hz |
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Die Dissonanz (lat.: dissonantia) ist nach der
klassischen Harmonielehre das Zusammenklingen von Tönen in solchen
Intervallen, die zur Auflösung hindrängen, wie z. B. Sekunde und
Septime. In der atonalen Musik ist der Gegensatz von Dissonanz und Konsonanz
aufgehoben. |
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Der Dreiklang ist das Zusammenklingen von drei
Tönen, die im Abstand von Terzen stehen. Er ist gleichsam der Grundbaustein
der Harmonielehre und wird in den zwei Tongeschlechtern in folgenden Varianten
gebildet: |
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Dur-Akkord, z. B. A-Dur |
a-cis-e |
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Moll-Akkord, z. B. a-moll |
a-c-e |
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sowie seltener als |
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übermäßiger Dreiklang,
z. B. C+-Dur |
c-e-gis |
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verminderter Dreiklang, z. B. e--moll |
e-g-b |
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Oktaverweiterung |
c-g-e' |
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Umkehrung Sextakkord, z. B. C6-Dur |
e-g-c' |
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Umkehrung Quartsextakkord |
g-c'-e' |
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Grundakkord (Tonika), z. B. G-Dur |
g-h-d |
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Zwischendominante, z. B. e-moll |
e-g-h |
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Subdominante, z. B. C-Dur |
c-e-g |
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Dominant-Septakkord, z. B. D7-Dur |
d-fis-a-c' |
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Grundakkord (Tonika), z. B. G-Dur |
g-h-d |
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Grundakkord (Tonika), z. B. C-Dur |
c-e-g |
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Zwischendominante, z. B. a-moll |
a-c-e |
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Subdominante, z. B. d-moll |
d-f-a |
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Dominant-Septakkord, z. B. G7-Dur |
g-h-d-f' |
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Grundakkord (Tonika), z. B. C-Dur |
c-e-g |
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