Die Schule des Neurolinguistischen Programmierens (NLP) hat sich der
in der Psychologie (z. B. bei Jean Piaget, J. Bruner, L. Wygotski u. a.)
weit verbreiteten Annahme angeschlossen, dass die Informationen, die wir
mit unseren verschiedenen Sinnen gewinnen, in unserem psychischen Apparat
in je eigenen 'Ordnern' (Repräsentationssystemen) abgespeichert werden.
Erst im Zuge weiterer kognitiver Verarbeitungsschritte setzen wir manche
dieser Informationen miteinander in Beziehung. Dies setzt ihre Transformation
vor allem in sprachliche Kodierungsformen voraus. Bei den Transformationen
gehen Informationen verloren. Zugleich werden diejenigen Informationen,
die in andere Medien übersetzt werden, verstärkt. Sie sind gleichsam doppelt
gespeichert.
Sie besitzen im Prozess der menschlichen Informationsverabeitung in der
Regel eine größere Bedeutung/Anwendungsbreite als jene, die bspw. nur
als diffuse Laute erinnert werden können.
Ein Ziel des Trainings ist es, die Verhältnisse zwischen den Repräsentationssystemen,
die bei jedem Menschen einzigartig sind, zu klären. Im Sinne des ökologischen
Ideals wird angestrebt, vernachlässigte Sinne und Repräsentationssysteme
zu aktivieren. Die Idee ist, dass dadurch reichere Vorstellungen von der
Umwelt ausgebildet werden können. Zugleich wird der Einseitigkeit entgegengearbeitet,
die mit jeder Beschränkung auf einen Sinneskanal einhergeht.
Es ist klar, dass das Ziel einer ausgewogenen Multisensualität in diesem
Sinne nur temporär zu erreichen ist. Im übrigen verlangen die meisten
professionellen Tätigkeiten in unserer arbeitsteiligen Kultur eine Konzentration
auf einen einzigen oder doch wenige Sinne.
Trotzdem bleibt die Erkenntnis der eigenen Stärken und Schwächen in Bezug
auf die Sinne und Informationstypen eine wichtige Schlüsselqualifikation
- und die Voraussetzung aller weiteren kompensatorischen oder verstärkenden
Bemühungen.
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