Beispiel E.T. Hall - Proxemik (Studium der menschlichen Perzeption und Nutzung von Räumen)
Ein umfassender Versuch mehrere nonverbale Verhaltensweisen gleichzeitig zu beo-bachten und zu beschreiben sind E.T. Halls Studien der ‘Proxemik‘.
Häufig werden seine Forschungen ausschließlich in Zusammenhang mit Fragestellun-gen, die die räumliche Distanz zwischen Interaktionspartnern betreffen zitiert. Anhand des von ihm entwickelten Notationssystems kann man jedoch erkennen, dass seine Analysen sehr viel differenzierter (Multikanal-Analysen).
Abb.: Multikanal-Notationssystem für proxemisches Verhalten (E.T. Hall, 1965)
1. Globale Körperhaltung
2. Orientierungswinkel der Interaktionspartner zueinander
3. Körperabstand
4. Körperberührung
5. Gegenseitiges Anschauen
6. Wärmeempfinden
7. Geruchsempfinden
8. Lautstärke der Stimme
Hall konnte nachweisen, dass Personen je nach der Art ihrer sozialen Beziehung un-terschiedliche Distanzen zueinander einnehmen. Er unterscheidet hierzu vier Zonen: die Intimzone (bis zu 0,5m), die persönliche (0,5 - 1,5m), die soziale (1,5m - 3,5m) und die öffentliche Zone (Hörbarkeit der Stimmen). Aus der Entfernung der Beteiligten lässt sich also etwas über die Rollenbeziehung schließen, wobei hier die Unterscheidung der vier Zonen nach Hall sicherlich noch nicht differenziert genug ist.
 

www.kommunikative-welt.de WaKoTraining ©Michael Giesecke