Zusammenfassung Grundlagen eines informationstheoretischen Kommunikationsbegriffes
 
Wichtige Elemente des hier vertretenen Kommunikationskonzeptes:
   
Was wir umgangssprachlich als 'Weitergabe' von Erfahrungen bezeichnen, ist ein zusammenhängender Prozess der Veränderung von materiellen, medialen Strukturen und von deren Wahrnehmung und Interpretation.
Information kann man nicht unvermittelt 'weitergeben'.

   
Die Kommunikationspartner sind unabhängig voneinander arbeitende Informationssysteme. Die Prozesse in dem einen lassen sich nicht durch Prozesse in dem anderen vorherbestimmen. Resonanz zu erreichen, liegt nicht in der Hand eines Kommunikators, und sie setzt immer Rückkopplungseffekte (Reiz-Reaktion-Verstärkung) voraus.
Ich weiß nicht, was ich gesagt habe, solange ich nicht die Antwort meines Gegenübers gehört habe.

   
Informationssysteme sind komplex, d. h. sie bestehen aus Subsystemen, die in jeweils unterschiedlichem Grade an der Produktion und Rezeption einer jeden Botschaft beteiligt sind. Jede Mitteilung enthält deshalb auch Informationen unterschiedlicher, affektiver, rationaler, normativer Typik.
  Wir kommunizieren unterschiedliche Informationstypen auf mehreren Ebenen in 'einer' Äußerung und verarbeiten massiv parallel.

   
Wenn wir Informationen kommunizieren, dann sind wir Elemente in sozialen Systemen - aber nicht nur in einem, sondern zugleich in mehreren. Wir können uns oftmals überlegen, als Element welchen sozialen Systems (Interaktion, Gruppe, Institution, Gesellschaft bzw. deren Subsysteme) wir Botschaften senden und empfangen wollen.
Die Bedeutung einer Äußerung hängt von dem sozialen Bezugssystem ab, als deren Element sie produziert und interpretiert wird.
   
Jede Information gibt die Wirklichkeit zugleich selektiv und projektiv-ergänzend wieder. Unser Umgang mit Informationen wird schon durch vorab gespeicherte Informationen (Vorurteile, Selbst- und Fremdbilder, Programme) gesteuert. Dies macht Wirklichkeitsveränderung und -erfahrung zu einem riskanten Vorgang.
Wir handeln und erleben nicht gemäß einer Wirklichkeit, sondern entsprechend unserer Informationen von dieser Wirklichkeit.


 

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