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Die Wahrnehmung und Verarbeitung von Äußerungen des Klienten
ist ein komplexer Prozess mit vielen Rückkopplungsschleifen: |
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1. |
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Datensammlung |
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a)
Umweltwahrnehmung
Die Äußerung des Klienten auf Verstand, Gefühl und Körper, möglichst
tief und unzensiert wirken lassen: sich öffnen, zuhören. b)
Selbstbeobachtung/Datensammlung
Welche Gedanken, Vorstellungen, Gefühle, körperliche Reaktionen
lösen Äußerung und/oder Verhalten aus?
ð Liste (z. T. häufig widersprüchlicher)
Reaktionen aufstellen. c)
Beziehung zwischen Selbst- und Umweltwahrnehmung herstellen
Das komplexe Verhalten/die längere Äußerung des Klienten wird in
Teilsequenzen zerlegt.
Welche innere Reaktionen lassen sich welchem Mikroverhalten zuordnen?
Diese Mikroanalyse verläuft zirkulär: von auffälligem Verhalten
zu verdeckten Reaktionen; von auffälligen Reaktionen zu verdecktem
Verhalten. Ziel ist die wechselseitige Erhellung und Differenzierung
der Daten. |
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2. |
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Datenanalyse |
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a)
Beziehungsklärung, Beziehungsdefinition
Welche Beziehungsdefinition zwischen Berater und Klient drückt sich
im Verhalten und in den Reaktionen aus?
Gibt es eine ungestörte positive Wertschätzung des Gegenüber?
Wenn nicht, welche Reize des Gegenübers oder/und welche eigenen
Affekte stehen ihr entgegen? b)
Klärung von Rollen, Übertragungs- und Gegenübertragungsbeziehungen:
Welche ausgelösten Affekte lassen sich eher dem Klienten / eher
der eigenen Person/der Umwelt zuschreiben? (Trennung von Selbst-
und Umweltwahrnehmung, von Empathie und projektiver Identifikation
des Beraters) |
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3. |
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Planung der (therapeutischen)
Intervention |
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Hier geht es darum, aus der Vielfalt der gewonnenen
Eindrücke diejenigen auszuwählen, die die Selbstexploration des Klienten
fördern und dessen Ausdrucksmöglichkeiten möglichst wenig einschränken.
Welche Wahrnehmungen/Affekte können dem Klienten mitgeteilt werden,
ohne ihn zu kränken oder von ihm missverstanden zu werden?
Welche Wahrnehmungsmitteilung wird das Verhältnis Berater/Klient stabilisieren
und die positiven Ressourcen des Klienten mobilisieren?
Welche Äußerung lässt dem Klienten die größtmögliche Freiheit/Initiative? |
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Das von Rogers formulierte Prinzip der Echtheit
verlangt, dass ausschließlich an den im Hier und Jetzt gewonnenen Informationen
angesetzt wird. Diese - und keine anderswo erlangten Kenntnisse und Überzeugungen
- sollen verbalisiert werden. Es wird nicht alles gesagt, aber das, was
gesagt wird, ist 'echt'. |
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4. |
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Intervention |
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5. |
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Überprüfen, |
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ob der Eindruck des Beraters mit den Empfindungen
des Klienten übereinstimmt. Wenn nicht, muss weiter nach Eindrücken
gesucht werden, die der Klient akzeptieren kann. Nach Rogers sollte
die Entscheidung immer beim Klienten liegen.
Alle Störungen auf der Beziehungsebene, die eine aktive und führende
Rolle des Klienten erschweren, müssen normalisiert werden. |
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