Fließtext Die Fragetechnik des NLP (nach Bandler und Grinder)
 

Richard Bandler und John Grinder, die Begründer des NLP, haben innerhalb ihres 'Meta-Modells der Sprache' eine Fragetechnik entwickelt, die darauf abzielt, durch spezielle Fragen möglichst konkrete, spezifische und unverzerrte Informationen über die 'Welt des Klienten' zu erhalten. Ihr Ziel dabei war, mittels der Fragen bzw. der Antworten des Klienten dessen Art wahrzunehmen, zu denken und zu fühlen so genau zu ermitteln, dass der Berater stellvertretend für den Klienten die Welt 'aus dessen Augen sehen könnte'.

Diese Fragetechnik basiert auf der Unterscheidung von drei Kategorien von sprachlichen 'Unklarheiten', nämlich

 

Tilgungen, bei denen zur vollständigen Repräsentation Anteile des Erlebens fehlen, die nicht ausgesprochen werden;

   

Generalisierungen, also unzulässigen Verallgemeinerungen und

   

Verzerrungen, bei denen sprachlich (und gedanklich) Relationen zwischen Situationen und Gefühlen hergestellt werden, die nicht unbedingt den Wahrnehmungen entsprechen und somit nicht nur ungenau, sondern auch unzutreffend sind.

 
Verzerrungen, Verallgemeinerungen und Tilgungen verstecken sich meist hinter bestimmten grammatikalischen Strukturen oder Redewendungen, bzw. sind recht leicht an diesen zu erkennen.

 
Informationen gewinnen
… heißt, durch passende Fragen auf eine präzise und vollständige Formulierung des präsentierten Inhalts zu dringen.

 
Tilgung
Eine Tilgung zu erkennen und die getilgte Information wiederzugewinnen, hilft dabei, eine vollständigere Repräsentation der Erfahrung wiederherzustellen.
 
„Ich glaube nicht.“
„Ich weiß nicht.“
„Ich fürchte mich.“
„Er ist der Schnellste.“
„Er ist der Schnellste im Schwimmen.“

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WAS glaubst du nicht?“
WAS weißt du nicht?“
WEN oder WAS fürchtest du?“
„In WAS ist er der Schnellste?“
„Unter WELCHEN Leuten ist er der Schnellste…?“
 
Neben getilgten Subjekten können auch die Verben unvollständig spezifiziert sein.
 
„Sie hat mich berührt.“
„Er hat mich verletzt.“ =
„Sie stellen mich vor vollendete Tatsachen.“
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WIE GENAU hat sie dich berührt?“
WIE GENAU hat er dich verletzt?“
WIE GENAU stellen sie dich vor …?“
 
Durch Generalisierung verschwindet der Beziehungsindex, so dass der Bezug zur Realität verloren geht. Die Formulierung des tatsächlichen Beziehungsindex hilft dabei, die Welt wieder in ihrem ursprünglichen, durch eine Vielzahl von Wahlmöglichkeiten ausgezeichneten Reichtum zu erleben.
 
„Ich habe niemals Glück.“

 



„Du betrügst mich immer.“

 


„Niemand liebt mich.“
„Es ist viel zu schwer.“
„Sie sind alle blöd.“

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DU HAST ALSO NOCH NIEMALS in deinem ganzen
Leben Glück gehabt?“ oder:
HAST DU SCHON JEMALS in deinem Leben
Glück gehabt?“
„Ich betrüge dich also IMMER UND ANDAUERND?“ oder:
HABE ICH dich schon JEMALS NICHT betrogen?“
WER GENAU liebt dich nicht?“
WAS GENAU ist viel zu schwer für dich?“
WER GENAU ist blöd?“
 
Nominalisierungen
„…das Umformen von Nominalisierungen hilft meinem A einzusehen, dass das, was sie/er als abgeschlossenes und der Kontrolle entzogenes Ereignis betrachtet, ein andauernder Prozess ist, der geändert werden kann.“ (Bandler und Grinder)
 
„Ich bekomme keine Anerkennung.“
„Geben Sie acht.“
„Ich bedaure meine Entscheidung.“
„Ich brauche Hilfe.“
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WIE WÜRDEN SIE denn gerne ANERKANNT werden?“
WORAUF WOLLEN Sie, dass ICH ACHTE?“
WAS HINDERT SIE daran, sich neu zu entscheiden?“
WIE SOLL IHNEN denn geholfen werden?“
 
Im folgenden Beispieltext sind einige weitere typische verzerrte oder unvollständige Aussagen sowie Fragen, die auf die jeweils fehlenden Informationen zielen, zusammengestellt. Beispiel: Verzerrte (oder anders unvollständige) Aussagen
 

 
Übung: Das NLP- Fragemodell (zur Reduzierung der Unwahrscheinlichkeit von Kommunikation)     Fließtext: Die Umwandlung von Unwahrscheinlichkeit in Wahrscheinlichkeit (NLP Frage-Modell)

          

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