Leistung der Moderation
Das Visualisierungsgebot als Grundprinzip der Metaplan-Technik ist im Grunde ein Selbstthematisierungsgebot: Man soll das, was man tut und die Regeln, nach denen man es tut, wahrnehmen und es allen sichtbar machen, d. h. es sozialisieren und visuell darstellen.
Das Gebot bezieht sich (selbstreferentiell) auch auf die Moderation selbst. Ihre Strategie muß deutlich werden, ihr Ablauf auf den Metaplanwänden dokumentiert werden.
Die Notwendigkeit, das Gesagte noch einmal in wenigen Worten und in der Schriftsprache zu verfassen, zwingt zur Beschäftigung (Analyse und Synthese) mit den eigenen und mit den fremden Gedanken. Es hebt das individuelle Reflexionsniveau und erleichtert Metakommunikation und soziale Selbstthematisierungen. Weil dies so ist, erschöpft sich die Moderationstechnik auch nicht in der

"Einführung eines neuen Kommunikationsstils. Moderation muss in ... einem Kontext von bestimmten Werthaltungen und Organisationsstrukturen eingebettet sein ... Beim Zugeständnis zu Mitbeteiligung und Mitbestimmung in Organisationen darf es sich nicht um ein bloßes Lippenbekenntnis handeln, anderenfalls würde der Einsatz der Moderationsmethode zur Phrase verkommen." 1)


 
1)  Ch. Hirt: Moderation in Gruppen: Eine Literaturübersicht. In: Gruppendynamik, Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie, Heft 3, Jh. 23, 1992, S. 203-213, hier 212)
 
Leitfaden: Leitfaden - Moderation

 

 

www.kommunikative-welt.de WaKoTraining ©Michael Giesecke