Zusammenfassung Fragetechnik (Metaplan)
   

Ein-Punkt-Frage
  Sie dient dazu, Stimmungen, Meinungen und Informationen von den einzelnen Gruppenteilnehmern zu einer bestimmten Frage zu erhalten (Blitzlichtfunktion). Die Teilnehmer bekommen jeweils einen Klebepunkt und kleben diesen dann in eine Liste, eine Skala, eine Tabelle usf. Z. B. gibt man Antwortmöglichkeiten auf die Frage "Brauchen wir eine Beratung?" in skalierter Form vor und fordert die Teilnehmer auf, ihre Punkte auf der Skala zu verteilen.
   
Zuruf-Frage
  Auf eine wichtige, auf der Metaplanwand schriftlich formulierte Frage geben die Teilnehmer nacheinander ihre Antworten. Diese werden mit Filzschreiber direkt auf das angepinnte Packpapier geschrieben. Typisches Beispiel ist das Brainstorming. Die Beteiligung kann freigestellt bleiben. Es ist auch möglich, die Antworten zu strukturieren. Z. B. kann zu der Frage "Was fanden Sie an der Vorlesung gut/schlecht?" an der Wand eine Tabelle mit zwei Spalten (gut/schlecht) ausgefüllt werden.
   
Kartenabfrage
  Die Kartenabfrage sichert den Teilnehmern Anonymität. Jeder erhält eine Karte, die je nach der Funktion der Antwort eine unterschiedliche Form und Farbe besitzt. Sie wird mit der Antwort ausgefüllt, eingesammelt und dann vom Moderator vorgelesen und angeheftet. Danach kann das Sortieren (Clustern) und die Suche von Überschriften beginnen. Die Cluster lassen sich wiederum diskutieren und bewerten.
Cluster werden mit dickem roten Stift umrandet und für die weitere Bewertung numeriert.
   
Mehrpunktfrage
  Die Mehrpunktfrage setzt häufig die Kartenfrage fort und verfolgt dann z. B. das Ziel, die Präferenzen der Teilnehmer zu erkunden. Sie zwingt diese, eine Auswahl zu treffen, macht damit Schwerpunkte von Gruppenmeinungen sichtbar, erlaubt es, über Prioritäten zu diskutieren und Bewertungskriterien festzuhalten.
Eingangs müssen die Gesamtzahl der zu vergebenen Punkte und das Maximum der Punkte pro Cluster festgelegt werden, in der Regel fünf bis sieben, bzw. zwei pro Cluster. Danach kleben die Teilnehmer ihre Bewertungspunkte an die vorbereiteten Cluster, Skalen, Themen o. ä. an der Pin-Wand.
Insbesondere, wenn dem Bedürfnis nach Anonymität nachgegeben werden soll, ist es sinnvoll, die Teilnehmer aufzufordern, sich vorher schriftlich zu überlegen, wie sie ihre Punkte verteilen wollen. Man kann dann das Punkten gemeinsam starten und zügig zu Ende bringen, vermeidet also, dass jeder Einzelne bei seinen Bewertungen von einer sitzenden Mehrheit beobachtet wird.
   
Zweiergruppen-Arbeit ('Kleinstgruppe')
  Eine Reihe von Kooperationsaufgaben lässt sich besser in kleinerem Kreis als in der Großgruppe/im Plenum lösen. Sinnvoll ist z. B. eine Zweierarbeit, wenn es um die Erstellung eines Vorschlags, z. B. einer Empfehlungsliste, für die Gruppenarbeit geht. Auch die Detaillierung von Ergebnissen von Mehrpunkt-Abfragen kann ein Ziel von Zweiergruppen sein.
   
Gruppenarbeit
  Insbesondere bei zu moderierenden größeren Gruppen wird man das Plenum häufig zugunsten von Projektgruppen mit vier bis fünf Teilnehmern auflösen, die die Aufgabe haben, Teilergebnisse zu bearbeiten und sie dann für das Plenum zu präsentieren. Dabei muss immer wieder ein geeigneter Arbeitsplatz von den Gruppenteilnehmern gestaltet werden. Diese Aktionen sollten nicht nur als Störung, sondern als 'Warming up' bewertet werden. Bewegung, Neuformierung usw. können auch kognitiven Perspektivenwechsel erleichtern, verhärtete Diskussionsfronten aufweichen.
   
Plenum
  Bei der Präsentation von Ergebnissen der Kleingruppenarbeit im Plenum kann es sinnvoll sein, den Teilnehmern ovale grüne Karten auszuhändigen. Sie können diese benutzen, um ihre Kritik zu notieren. Nach Abschluss der Präsentation können die Ovale vom Moderator eingesammelt, angeheftet und dann besprochen werden.
   

 

 
Leitfaden: Leitfaden - Moderation

 

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