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Gruppengespräch und Dialog als Vision für die Kommunikation im Zeitalter der Medienökologie |
Die Einführung des Dialogkonzepts und anderer selbstreflexiver und rückkopplungsintensiver Kommunikationsformen ordnet sich in die große gesellschaftliche Aufgabe unserer Gegenwart ein, ein zeitgemäßes Konzept von Informationsverarbeitung, von gesellschaftlicher Vernetzung und von Information und Wissen zu finden. Wir müssen klären, welche Kommunikation wir als Kultur prämieren wollen. Und hier muss die Hierarchie zwischen vorhandenen technischen und natürlichen Medien und Kommunikationsformen neu bestimmt werden. Gerade auch die Orientierung auf Multimedialität lässt die 'face-to-face'-Kommunikation in einem neuen Licht erscheinen. Zweifellos sind alle Formen technisierter, multimedialer Informationsverarbeitung bislang nur ein hagerer Sonderfall derjenigen Möglichkeiten, die das Gespräch von Angesicht zu Angesicht unter Nutzung aller leiblichen Medien bietet. Nach Epochen der einseitigen Förderung der Technik als kulturellem Problemlöser und von marktwirtschaftlichen und hierarchischen Vernetzungsformen verlangt die kulturökologische Waage nach Gegengewichten im Medium des Dialogs. Dies bedeutet kein Absehen von Technik, sondern die Orientierung der Technik auf das dialogische Gespräch, die Organisation der Informationsgesellschaft als ein Netz, in dem relevante Schaltstellen als Interaktionssysteme gestaltet sind. Unter dem Begriff der 'dialogue vision' werden die Konturen eines alternativen Konzepts von Gesprächen vorgezeichnet:
Diese dialogischen Gruppengespräche bilden den
Kern der Ökuloge. Sie fungieren als Schaltstellen in den kulturellen
Netzwerken, als Fahrstuhl zwischen den Medien, als Instrument der
Selbstreflexion der Kulturen, als Paradigma für kooperative
Informationsverarbeitung u.v.a.m. |