Medien Auflösung der Geschwader-Übung
  Handout
   
  (nach Mucchielli 1972)
   
  Schon bei oberflächlicher Betrachtung lässt sich erkennen, dass die Gruppen bezüglich ihrer Kohäsion sehr verschieden sind.
   
  Gruppe A: Alle positiven Wahlen liegen innerhalb der Gruppe. Von 14 negativen Wahlen treffen zehn äußere Personen, was auf eine relativ starke Solidarität der Gruppenmitglieder hinweist. Keiner steht isoliert. Wahlen unter Gleichrangigen sind jedoch eher selten (9), der Großteil entfällt auf den Offizier (8) und der Unteroffizier (6). Die allgemeine Wertschätzung für die Vorgesetzten bringt notwendig eine gute Moral des Geschwaders (Vertrauen in die Vorgesetzten ist ein Faktor der Gruppenmoral) und Respektierung der militärischen Disziplin mit sich.
   
  Auffallend ist der besondere Status des Soldaten mit der Nummer 13, der beliebt ist (5 Wahlen) und ein eigenes Zentrum bildet. Er gibt sicherlich Anlass zu Rangordnungsproblemen, insofern er zur Schaffung einer dritten Untergruppe tendiert (die beiden anderen konzentrieren sich um den Offizier und den Unteroffizier).
   
  Wenn die Beziehungen zwischen den beiden Ranghöchsten gut sind und das Problem des Soldaten mit der Nummer 13 durch eine Beförderung geregelt wird, so wird ein vorbildlicher Gruppengeist herrschen.
   
Gruppe B: Das Bild, das die Gruppe bietet, ist beunruhigend. Vier Punkte ragen heraus:
1. Der Offizier ist isoliert und wird ignoriert.
2. Der Unteroffizier wird von der Mehrheit abgelehnt, ohne dass dafür ein entsprechendes Gegengewicht vorläge (achtmal abgelehnt, keine positive Wahl)
3. Es gibt zwei eng zusammenhaltende Cliquen von jeweils vier Mann (2-3-7-6 und 12-13-16-17), von denen die erste ihre Feindschaft gegenüber dem Unteroffizier offener zeigt und aktiver ist; das zeigt sich auch in der Tendenz, die Clique in einer Kett nach 7-10-14-15 hin auszuweisen.
4. Der Gruppe fremde Personen sind Zielpunkte positiver Wahlen, was die Zersplitterung der Gruppe nur noch verdeutlicht. Es lassen sich erhebliche Schwierigkeiten in der Führung (der Offizier zeigt sich uninteressiert, der Unteroffizier mach sich verhasst) und in der Disziplin voraussagen. Die Gruppenmoral wird schlecht sein, die Leistungsfähigkeit absinken, das Bestreben nach Änderungen zunehmen.
   

 
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