Übung „Reflexion der Gruppennormen“
   
Ziel
  Die nachfolgenden Übungen sollen dazu dienen, Informationen über die manifesten und latenten sozialen und individuellen Normen der jeweiligen Gruppen zum gegebenen Zeitpunkt zu erheben. Selbstreflexion der eigenen Strukturen und Programme.
   
  Herkunft
  K. Vopel: Diagnose der Gruppensituation, 1977, S. 20
   
  Zeitrahmen
   
Material
  4 Metaplanwände, Metaplankarten
   
Ablauf (Instruktion und Setting)
   
1. Schritt – Vorschriften aufschreiben
Ich möchte Ihnen vorschlagen, dass wir uns gemeinsam mit den verschiedenen ausgesprochenen und unausgesprochenen Vorschriften beschäftigen, die in unserer Gruppe gelten.
Schreiben Sie alle Vorschriften auf, die wir gemeinsam verabredet haben... (3 Minuten)
2. Schritt – Ergänzen
  ... Ergänzen Sie nun bitte die folgenden Satzanfänge auf der Metaplanwand:
 
In der Gruppe wird nicht gern gesehen, wenn...
In der Gruppe ist es gefährlich, wenn...
In dieser Gruppe würde jemand ausgeschlossen, der...
In dieser Gruppe müsste es erlaubt sein..."
   
 

 

In Gruppen mit guter Vertrauensbasis kann gleich an die Metaplanwände geschrieben werden.

 

Auswertung(sfragen):
  Theorieinput
 
Jede Gruppe wird durch Normen gesteuert. Manche werden ihr vorgegeben und übernommen. Andere entwickelt sie in ihrer Interaktionsgeschichte selbst.
Vorgegebene Normen sind in dem T-Lab z. B. jene Regeln, die der Trainer zu Beginn der verschiedenen Trainingsphasen nennt. Die selbst erarbeiteten Programme sind i.d.R. latent. Niemand hat sie formuliert und zur Abstimmung gestellt. Andererseits brauchen die Normen, die sozial unbewusst sind, nicht auch jedem einzelnen Individuum unbewusst sein. Je wichtiger solche Normen für ihn sind, je mehr es sich beispielsweise daran stört, umso stärker werden sie ihm bewusst.
 
   
Wie weit besteht in der Gruppe Klarheit über verabredete Normen?
Wie breit ist das Spektrum der geheimen Normen?
Welche davon sind hilfreich, welche sind belastend?
Möchte die Gruppe neue gemeinsame Spielregeln einführen?
   
  Variante
Suchen Sie 3 Regeln aus, die als Norm in unserem T-LAB gelten sollen.
  Also: In dieser Gruppe soll jemand ausgeschlossen werden, der.....
   
Reflexionen
  Gruppennormen: Beispiel aus dem T-LAB 2, WS 98/99
  In dieser Gruppe wird gern gesehen, wenn
 
man auf den Punkt kommt
  In dieser Gruppe ist es gefährlich, wenn
 
die Feedback-Regeln nicht eingehalten werden
 
Personen kritisiert werden
  In dieser Gruppe wird ausgeschlossen, wer
 
nur seine eigene Meinung gelten lässt
 
die Arbeit blockiert
  In der Gruppe müsste es erlaubt sein, dass
 
jemand die Initiative ergreift
 
bei seiner Meinung zu bleiben
 
ehrlich sein zu dürfen
   
Dokumentation   Dokumentation: Informelle Normen  in Gruppen
 
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