dann ist eine grundlegende Aufgabe, um Kommunikation wahrscheinlicher
zu machen, die wechselseitige Offenlegung eben jener Standpunkte (Selbsttypisierungen)
und Perspektiven (Programme). |
'Klare' Kommunikation zeichnet sich nicht nur durch
deutliche Formulierungen der Botschaften, sondern auch dadurch aus, dass
Selbst- und Fremdbeschreibungen mitkommuniziert werden. |
Nur dadurch, dass wir unsere Rolle in den Kommunikationssystemen
für uns selbst beschreiben und sie nach außen tragen können, machen wir
unser kommunikatives Verhalten und Erleben für unsere Gegenüber erwartbar.
Es wird dadurch wahrscheinlicher, dass diese nun ihrerseits ihre Beiträge
adressatenbezogen gestalten können. |
So plausibel diese Schlussfolgerung klingt, so wenig selbstverständlich
ist sie. Im Alltag und in der Fachliteratur findet sich, wenn es um die
Verbesserung des kommunikativen Verhaltens geht, zumeist die Empfehlung,
sich auf den Adressaten einzustellen, weniger sich selbst als vielmehr sein
Gegenüber zu berücksichtigen. |
Aber dies ist bestenfalls die halbe Wahrheit. Wie soll
die Kommunikation nach dieser Empfehlung denn ablaufen? Wir sind bei diesem
Vorgehen völlig darauf angewiesen, aus dem Verhalten unserer Gesprächspartner,
aus den gruppendynamischen, institutionellen und/oder gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen Rückschlüsse auf ihre Standpunkte und Perspektiven zu
ziehen. Kommen uns unsere Gegenüber nicht durch zutreffende Selbstbeschreibungen
entgegen, tappen wir im Dunklen, und die Chancen der Verständigung verringern
sich.
Es muss also eins ins andere greifen: Hier die Reflexion und der Ausdruck
der eigenen Programme und dort die Bereitschaft, diese Äußerungen wahrzunehmen,
sie ernst zunehmen und zu berücksichtigen. |
Wohlgemerkt: Es geht nicht darum, diese Selbstbeschreibung
zu akzeptieren, es geht darum, sie bei der weiteren Kooperation in Rechnung
zu stellen. Dies kann auch dadurch geschehen, dass man die geäußerten Standpunkte
und Perspektiven explizit zurückweist. |