Fließtext Allgemeine Ziele
Das Kommunikationstraining (T-LAB) sensibilisiert A) für die Wahrnehmung (Anamnese) des eigenen Verhaltens und Erlebens in verschiedenen kommunikativen Situationen. Es vermittelt B) die Fähigkeit, die dabei gewonnenen Informationen zu interpretieren und zu bewerten (Diagnose). Schließlich üben wir ein, die Ergebnisse dieser Selbstreflexion in die Kommunikation umzusetzen, unsere Ansichten darzustellen und ggf. therapeutisch zu intervenieren (C).
   
  A)    Grundlage für jede Reflexion oder Veränderung ist die Wahrnehmung/Anamnese des gegenwärtigen Zustandes:
  Wie nehme ich wahr, verarbeite Informationen und drücke sie aus?
  Wie kommuniziere ich?
 
Diese Fragen lassen sich nur durch kommunikative Selbsterfahrung beantworten. Es wird sich dabei zeigen, dass das eigene Verhalten und Erleben vor allem abhängig ist von:
  der persönlichen leiblichen und seelischen Befindlichkeit,
  dem Gegenüber,
  dem institutionellen Setting,
  den verschiedenen Typen der Informationsverarbeitung (z. B. Wettbewerb, Kooperation, Entscheidungsfindung, Konfliktmanagement).
   
Daneben spielen noch andere Faktoren eine Rolle, die aber im T-LAB nicht im Vordergrund stehen. Das T-LAB bietet durch verschiedene Übungen die Möglichkeit intensiver Selbstbeobachtung, und es weckt die Sensibilität für die eigenen, inneren Reaktionen auf unterschiedliche Situationstypen und Medien - wenn man sich darauf einlässt!
 
  B)   Um die vielfältigen eigenen Erfahrungen zu ordnen und sie mit jenen anderer Personen vergleichbar zu machen, müssen wir sie klassifizieren. Diese Diagnose erfolgt normalerweise aufgrund unserer eher unreflektierten alltagsweltlichen Vorstellungen über Kommunikation und über zwischenmenschliche Beziehungen. Nicht alle Modelle, die hierbei zum Zuge kommen, sind dem komplexen Gegenstand angemessen.
Das T-LAB macht mit alternativen Theorien über Kommunikation bekannt, die dann auch ungewohnte Diagnosen des Geschehens in den Gesprächen und in den Gesprächspartnern ermöglichen. Grundannahmen einer Kommunikatins- und Informationstheorie und -analyse sind im Informationsblatt 'Minima theoria' zusammengefasst.
   
  C)   Aufbauend auf der Selbsterfahrung und der Reflexion der kommunikativen Strukturen können die Teilnehmer des T-LABs in einem weiteren Schritt ausprobieren, welche Möglichkeiten sie haben, kommunikative Abläufe zu verändern. Grundsätzlich können wir nur dadurch therapeutisch intervenieren, dass wir selbst als Teilnehmer in Zweiergesprächen, Gruppen und Institutionen das gewünschte veränderte Verhalten an den Tag legen und damit eingefahrene Erwartungen durchkreuzen. Das T-LAB ermutigt die Teilnehmer dazu, alternative Sichtweise und Verhaltensformen auszuprobieren.
Gleichzeitig wird eine Reihe von relativ einfachen Verfahren (z. B. Feedback, Blitzlicht) vorgestellt, die es ermöglichen, Gruppengespräche und institutionelle Abläufe zu strukturieren.
Das wichtigste Mittel für einen produktiven Umgang mit Interaktionskrisen ist die Metakommunikation, d.h. die schlüssige sprachliche Beschreibung dessen, was gerade in dem Gespräch oder/und beim Einzelnen abläuft. Sie wird kontinuierlich trainiert.
   
Da Verhaltung und Erleben so individuell wie Fingerabdrücke sind, wird jeder nicht nur etwas anderes erfahren und lernen, sondern er wird auch eigene therapeutische Schlussfolgerungen für sein Verhalten in Gesprächen ziehen.
 
Im Zentrum des Trainings steht nicht die Frage: Was ist Kommunikation?
Sondern:  Wie kommuniziere ich?
Auch die theoretischen Aussagen und die wenigen Regeln und Techniken müssen von jedem einzelnen für sich individuell umgesetzt und interpretiert werden!

 
 

 
Theoriediskussion: Kommunikatives Verhalten - Minima theoria

 

www.kommunikative-welt.de WaKoTraining ©Michael Giesecke