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Widerstand - vier Grundsätze |
1. Grundsatz: Es gibt keine Veränderungen ohne Widerstand! Widerstand gegen Veränderungen ist etwas ganz Normales und Alltägliches.
Wenn bei einer Veränderung keine Widerstände auftreten, bedeutet dies,
dass von vornherein niemand an ihre Realisierung glaubt. 2. Grundsatz: Widerstand enthält immer eine "verschlüsselte Botschaft"! Wenn Menschen sich gegen etwas sinnvoll oder sogar notwendig Erscheinendes
sträuben, haben sie irgendwelche Bedenken, Befürchtungen oder Angst. 3. Grundsatz: Nichtbeachtung von Widerstand führt zu Blockaden! Widerstand zeigt an, dass die Voraussetzungen für ein reibungsloses
Vorgehen im geplanten Sinne nicht bzw. noch nicht gegeben sind. Verstärkter
Druck führt lediglich zu verstärktem Gegendruck. 4. Grundsatz: Mit dem Widerstand, nicht gegen ihn gehen! Die unterschwellige emotionale Energie muss aufgenommen - d.h. zunächst
einmal ernst genommen - und sinnvoll kanalisiert werden. Die Kunst im
Umgang mit Widerstand heißt 'Judo'! Aus: K. Doppler/R. Lauterberg: Change Management,
Frankfurt a. M. 1994. Also: Von Widerstand und mangelnder Veränderung sollte nur bei Beratungen/Lernsettings gesprochen werden, in denen das Ziel klar formuliert ist. Das ist zweifellos bei den meisten Rollen- und Institutionsberatungen der Fall. 5. Grundsatz: Mit Rückfällen rechnen! Ganz gleich, in welchem Beratungs- und/oder Lernsetting gearbeitet wird, mit einem linearen Veränderungsprozess ist nicht zu rechnen. Vielmehr zeigt die Erfahrung, dass nach Phasen schnellen Fortschreitens wieder Rückfälle, Wiederholungen alter Muster usf. zu erwarten sind. 'Veränderungskurven', wie die in der Abb. (Linksymbol unten) gezeigte von Gerhard Fatzer, finden sich in der Literatur häufig. Wie viele 'Höhen' und 'Tiefen' durchschritten werden, dürfte sich freilich kaum modellhaft festlegen lassen. |
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