Excerpt Typen des Dialogs (nach Hartkemeyer)
 
 
Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten, einen Gesprächsprozess bewusst dialogisch zu gestalten:

 

                        den strategischen Dialog und den
                        generativen Dialog.

 


Der strategische Dialog ist leichter verständlich, denn er hat von Anfang an ein Thema, zum Beispiel: "Wie wollen wir unsere Organisation umstrukturieren?" Eine Gruppe redet über das Thema, indem die dialogischen Grundkompetenzen geübt werden.

Der generative Dialog hat dagegen kein vorgegebenes Thema. Themen erscheinen während der Check-in-Runde und halten sich kürzere oder längere Zeit, um ein Thema geht es aber letztlich nicht. Der eigentliche Zweck des generativen Dialogs ist es, sich bewusst zu werden, wie wir miteinander und mit unseren eigenen Gedanken und Gefühlen umgehen. Das wiederum ermöglicht uns, metakognitive Gruppenprozesse der Kommunikation erkennbar und besprechbar zu machen, uns sozusagen von einer übergeordneten 'Meta'-Ebene zu betrachten.

Während der Zweck des [zielgerichteten] Dialogs in Firmen normalerweise darin liegt, die Effektivität des Unternehmens zu erhöhen, geht es im generativen Dialog stärker um grundsätzliche Fragen nach Kommunikationsstrukturen und die Art unseres Denkens. Im generativen Dialog können wir die individuellen Grenzen der eigenen Wahrnehmung überschreiten und mit anderen an einem neuen, kreativen Erkundungsprozess teilnehmen – nicht um einem vereinbarten Ziel oder strategischen Zweck zu dienen, sondern um unsere Denk- und Kommunikationsmöglichkeiten zu verbessern.

 

 
Aus:  M. und J. F. Hartkemeyer/L. Freeman Dhority: Miteinander denken. Das Geheimnis des Dialogs, Stuttgart 1998, S. 119
 
 
 

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