 |
Übertragung: In der Psychoanalyse eher
negativ konnotiert: unbewusstes Einbringen unerledigter Konflikte,
Beziehungsmuster aus der Kindheit in die aktuelle Beziehung.
|
|
|
 |
Gegenübertragung: Die unbewusste Übernahme von
Positionen und Erleben des Klienten durch den Berater, das Mitspielen
angewiesener Rollen. Andere psychoanalytische Schulen bezeichnen
jede Form von Übertragung des Therapeuten als 'Gegenübertragung'.
|
|
|
 |
Subjektive Gefahr: Bezeichnet alles das, was
das innere psychische Gleichgewicht zwischen den Instanzen (Ich,
Es, Über-Ich) des Selbst stört. Entsprechend werden unterschieden:
1. Triebgefahr (Es-Verstärkung bzw. Verlust der
Ich- und Über-Ich-Stärke),
2. Über-Ich Gefahr (Über-Ich Verstärkung),
3. Ich-Gefahr (Verlust realitätsgerechter Selbstkontrolle),
4. Narzisstische Gefahr (Absenken des Selbstgefühls
bis hin zur Fragmentierung des Selbst).
Diese Gefahren sind latent immer, aber
bei jedem Individuum in unterschiedlichem Maße vorhanden. Bei
Stress und entsprechender Belastung (Wiederholung) können sie
manifest werden. Unsere Persönlichkeitsstruktur ergibt sich
u. a. aus der Art, wie wir diese verschiedenen Kräfte untereinander
ausbalancieren. |
|
|
 |
Abwehr: Psychoanalytischer Ausdruck
zur Bezeichnung von Mechanismen, Reaktionen, Handlungen u. ä., die
zur Vermeidung 'subjektiver Gefahren' dienen. "Verdrängung und
andere Abwehrmechanismen sind auf der einen Seite notwendige Regulatoren
der seelischen Homöostase. Fehlen sie, oder sind sie nur sehr ungenügend
entwickelt, wie man es bei manchen psychotisch reagierenden Patienten
beobachten kann, dann ist die Gefahr einer Überschwemmung und Desintegration
des Ichs gegeben. Auf der anderen Seite zahlt das Ich oft für die
Dienste, die sie ihm leisten, einen zu hohen Preis." 1)
Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Abwehrprogramme, die dem
schwachen Kind in den ersten Lebensjahren zum Überleben und überhaupt
erst zur Ausbildung eines Ichs verhalfen, auch im späteren Leben
unverändert beibehalten bleiben. Sie werden dann als fixierte
Reaktionsformen auch dann noch wiederholt, wenn die Gefahren,
gegen die sie ursprünglich eingesetzt wurden, überhaupt nicht
mehr vorhanden sind. Oftmals müssen dann in der Umwelt Situationen
erzeugt werden, welche die ursprüngliche Gefahr ersetzen können,
um die psychischen Programme, die als ein Teil der eigenen Identität
begriffen werden, zu rechtfertigen.
Anna Freud, die Tochter des Begründers der Psychoanalyse, nennt
in ihrem einschlägigen Werk 'Das Ich und die Abwehrmechanismen'
(zuerst 1936) zehn Abwehrmechanismen: Verdrängung, Regression,
Reaktionsbildung, Isolierung, Ungeschehenmachen, Projektion, Introjektion,
Wendung gegen die eigene Person, Verkehrung ins Gegenteil und
als zuträglichste Form der Abwehr die Sublimierung. Die Erklärung
dieser Mechanismen ist so kompliziert, dass sie ohne eine genaue
Kenntnis der Freudschen Theorie und einiger therapeutischer Erfahrung
kaum aussichtsreich ist. |
|
|
 |
Verdrängung: In Freuds früher Theorie
des Psychischen wird zwischen 'Unbewusstem', 'Vorbewusstem' und 'Bewusstem'
unterschieden, wobei das 'Unbewusste' diejenigen Informationen enthält,
die vom Ich und/oder Über-Ich 'verdrängt' wurden. Vor allem jene Vorstellungen,
die mit Triebwünschen zusammenhängen, die für die Persönlichkeit gefährlich
sind, sollen nicht bewusst werden. Sie bleiben aber als verdrängte
Inhalte im Unbewussten erhalten. Sie unter der Decke zu halten, kostet
das Bewusstsein Kraft.
Freud hat die Verdrängung mit Auslassungen in einem Text verglichen,
der unerwünschte Informationen erhält. Eine solche Lücke kann
entweder stehen bleiben oder durch alle möglichen Ersatzinformationen
ausgefüllt werden. Der Berater kann solche Lücken als inkonsistente
Textpassagen erkennen und so einen Zugang zu dem Verdrängten finden.
|
|
|
|
|
|