![]() |
Die Erzeugung der Illusion räumlicher Tiefe: Verschleierungs-, Luft-, Licht-/ Farbperspektive und Gliederung nach Ebenen |
"Die Farben in einer Landschaft verändern sich mit der Entfernung: Sicher haben Sie schon oft beobachtet, dass Hügel und Berge in der Nähe klarer und dunkler aussehen als in größerer Entfernung. Man nennt dieses Phänomen: Luftperspektive. Mit ihr lässt sich in der Malerei wirkungsvoll die Illusion des dreidimensionalen Raumes hervorrufen. Tonwertbereiche Durch Varianten der Helligkeitswerte kann man den Tiefeneindruck sehr effektiv unterstützen. Generell gilt: Platzieren Sie Ihre dunklen Flächen im Vordergrund, mittlere Töne im Bildzentrum und helle Töne nahe der Horizontlinie. Farbtemperatur Farben erscheinen in der Tiefe einer Landschaft zunehmend kühler. Nahe Felsen können etwa einen warmen grauen Farbton aufweisen, werden aber kühler in der Bildmitte und bläulich am Horizont. Achten Sie also bei Ihrer Farbgebung auf diese allgemeinen Temperaturveränderungen, aber denken Sie daran, dass besondere Lichtverhältnisse diese Regel manchmal außer Kraft setzen können. Intensität Farben verlieren auch an Intensität, je weiter man sich von ihnen fortbewegt: Eine Wiese, die aus der Ferne leuchtend grün erscheint, wirkt zum Horizont hin trübe. Um für die mittlere Entfernung den richtigen Farbton zu treffen, dämpfen Sie die Mischungen, die Sie für den Vordergrund verwendet haben, mit der Komplementärfarbe oder Weiß. Kontraste Setzen Sie den stärksten Kontrast zwischen Licht und Schatten immer in den Vordergrund, und lassen sie zum Horizont hin die Schatten weicher werden. Auch Farbkontraste wie etwa zwischen Rot und Grün verlieren an Dramatik, je mehr sie im Hintergrund angesiedelt sind. Details Führen Sie Details nur im Vordergrund aus. Je mehr Sie sich dem Bildhintergrund nähern, desto mehr sollten Sie Einzelheiten zu Formkomplexen zusammenfassen. Wenn nötig, erfinden Sie einige Details für den Vordergrund." |
|||
|
|||
aus: Malen und Zeichnen, Heft 14, Hamburg 1986 |