Dass nichtsprachliches Verhalten erst dann richtig verstanden
werden kann, wenn man es tatsächlich als 'nonverbale Kommunikation'
versteht und betrachtet, wenn man den Fokus auf die 'soziale Informationsverarbeitung
' richtet, zeigt eindrucksvoll eine Untersuchung von Luzian Ruch:
"Versuchspersonen, denen stark gefühlsauslösende Filme
vorgeführt wurden, zeigten ein völlig verschiedenes Ausdrucksverhalten,
je nachdem, ob sie die Filme alleine (isolierte Bedingung) oder zusammen
mit einer anderen Versuchsperson sahen (soziale Bedingung). In der isolierten
Bedingung traten gerade bei den packenden Szenen keinerlei mimische Reaktionen
auf. In der sozialen Bedingung - wenn die Versuchsperson neben dem Film
auch noch einen Kommunikationspartner im Blick hatten - zeigten sie hingegen
häufig eine ausgeprägte mimische Aktivität." (S. Frey;
Die nonverbale Kommunikation S. 50 ff.)
Das heißt, dass wir unser eigenes körperliches Verhalten -
ob bewusst oder unbewusst - auf unser Gegenüber 'abstimmen', dass
dieser unser Verhalten als informativ wahrnimmt, verarbeitet und sein
Verhalten wiederum auf uns abstimmt etc.
Nonverbales Verhalten ist ein Medium, mit dem Menschen (und natürlich
auch Tiere) ihre sozialen Beziehungen gestalten.
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