Aus kommunikationstheoretischer Sicht kann man leicht
feststellen, daß diese im einzelnen ungemein verzweigten Wege der
soziologischen Theorie- und Methodendiskussion in eine gemeinsame Richtung
weisen: Man geht davon aus, daß die verschiedenen sozialen Phänomene
informationsverarbeitende ('interpretierende') Systeme sind, die alle
über ein Modell von sich und von ihrer Umwelt verfügen und dieses
Modell bei ihrem Handeln und Erleben einsetzen. Kommunikation kommt zustande,
wenn die Programme verschiedener Informationssysteme soweit ähnlich
sind, daß sie beliebige Umweltinformationen parallel ('gleichsinnig')
verarbeiten können.
Ziel der kommunikativen Sozialforschung ist nicht nur die Beschreibung
der sichtbaren Systemkomplexität (hardware) sondern auch der Programme
(software, 'Normalformmodelle').
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