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Analyse von Spiegelphänomenen zwischen dem untersuchten System und dessen Umwelt |
Die Substitution als sozial- und kommunikationswissenschaftliches
Verfahren zur Analyse von Kommunikation als Spiegelung unter Umgehung
des Bewusstseins und auch den Begriff 'Substitutionsprobe', haben Kornelia Rappe-
Giesecke und ich Ende der 70er Jahre entwickelt und 1981 in dem Aufsatz
'Rekonstruktion von Bedeutungszuschreibungen mit Hilfe der Normalformanalyse'
eingeführt. In der Folge ist dieses Konzept beständig weiterentwickelt
(vgl. K. Rappe- Giesecke: Theorie und Praxis der Gruppen- und Teamsuperversion
1990 bzw. 1994), und schließlich in unserem gemeinsamen Buch 'Supervision
als Medium kommunikativer Sozialforschung' zusammengefasst. |
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Kodieren des Textes nach einem Normalformmodell |
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Abweichungen festhalten |
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Gründliches Paraphrasieren der Abweichungen |
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Hypothesen über die relevanten Umweltsysteme
bilden (in den Supervisionen sind dies die Institutionen/ Personen, über die die Supervisanden be- richten!), Setting, Ablaufstrukturen ... der Umweltsysteme beschreiben |
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Entscheiden, welches Umweltsystem sich latent
in dem untersuchten System spiegelt, dessen Struktur und Dynamik bestimmt. |
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Überprüfen der Hypothesen durch Einsetzübungen/
Substitutionsproben |
Kriterien für die Gültigkeit der Substitution
sind: |
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Kohärente Aussagesätze nach der Substitution |
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Mehrere Abweichungen lassen sich nach dem gleichen Prinzip normalisieren |
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Die substituierten Abweichungen ergeben insgesamt einen kohärenten Text, der eine vollständige Beschreibung der alternativen Szene/ des Umweltsystems liefert. |
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Falls sich die Hypothesen erhärten: Formulieren der Substitutionsregeln: z.B. ersetze 'Fachbereich Gartenbau' (= untersuchtes System) durch 'gartenbaulicher Produktionsbetrieb'! 'Hochschullehrer' durch 'Betriebsleiter'! usf. |
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Vollständiges Substituieren der Abweichungen im Datenmaterial |
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Überprüfen, ob nach der Substitution
ein kohärenter Gesamttext entsteht, der das alternative System gut
beschreibt |
Beispiel: Diss. von Maren Niehuis: Die gekränkte Organisation. Wie soziale Systeme Kränkungen erfahren und verarbeiten. Berlin 2001. |